Kulturzentrum soll neu entstehen

Präsentierten die KUZ-Pläne: Landesrat Bieler (3.v.l.), Grosinger, Kuzmits, Landtagspräsident Illedits, Bgm. Salamon, Michael Ogertschnig, Bauer und Schauspieler Spatzek (v.l.)
Ende April soll mit den Bauvorbereitungen begonnen werden

Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) hat am Freitag die weiteren Pläne für das Kulturzentrum Mattersburg bekanntgegeben. „Das Kulturzentrum entsteht neu“, sagte Bieler in Eisenstadt. Rund 9,3 Millionen Euro sollen in die Arbeiten investiert werden, bei denen ein Gebäudeteil abgerissen und neu errichtet wird. Der zweite, in Sichtbetonweise gebauter Teil soll erhalten bleiben.
Von den 9,3 Millionen Euro sei eine Million durch Auflagen des Bundesdenkmalamtes vorgegeben. Der Entschluss sei nach Monaten der Diskussion mit Workshops und Analysen „fest und unverrückbar gefallen“, stellte Bieler fest. „Der Geist des Bestehenden soll bewahrt werden“, dies sei ein wichtiges Anliegen vieler im Bezirk Mattersburg und im Land. Gleichzeitig sollten auch neue Ideen ihren Platz haben.

Fertigstellung 2019
Auch die jüngsten Auflagen des Bundesdenkmalamtes würden in das Projekt einfließen. Ende April soll mit den Vorarbeiten begonnen werden, Ende 2019 soll das Kulturzentrum Mattersburg fertig sein, skizzierte der Landesrat den Zeitplan.
Im neuen Zentrum sollen “alle Kunst- und Kulturformen möglich sein". Dafür sei eine moderne Raumaufteilung notwendig. "Das ist aus unserer Sicht nur mit einem neu gestalteten Kulturzentrum möglich„, sagte Bieler. Dann könnten moderne Theateraufführungen genauso abgehalten werden wie Schulbälle, Lesungen Konzerte junger Bands und Firmenevents.
"Eine komplette Sanierung hätte rund 7,4 Millionen Euro gekostet. Dafür bekämen wir ein altes Haus, weniger Sitzplätze, als wir benötigen, weniger Funktionalität und vor allem weniger Energieeffizienz", meinte Bieler. Allein die Gegenrechnung mache einen Neubau wirtschaftlich. Der neue Saal soll bis zu 600 Sitzplätze fassen.

Alt und Neu gegenüberstellen
Dem im Stil des Brutalismus errichteten Gebäudeteil, der erhalten bleibt, soll ein neuer Baukörper in selber Relation gegenübergestellt werden, erläuterte Michael Ogertschnig von Kolodeck Architects, die den europaweiten Architektenwettbewerb für sich entschieden. Der neue - ebenfalls Sichtbeton errichtete - Bauteil soll ruhiger ausformuliert sein und das Veranstaltungszentrum enthalten. “Das ganze wird durch ein Foyer verbunden", so Ogertschnig.
Die Grundkonzeption sei gewesen, eine Qualität des Begegnens zu schaffen und die soziale Komponente herauszuarbeiten. Auf der bestehenden Parkplatzebene soll ein großer Platz entstehen, von dem aus man ins Kulturzentrum gelangt. In dem Bereich, der erhalten bleibt, werden sämtliche Anbauten entfernt.
Das Kulturzentrum Mattersburg wurde 1976 als erstes im Burgenland eröffnet. Bis zur vorübergehenden Schließung und Übersiedelung nach Eisenstadt besuchten rund 46.000 Besucher jährlich die Institution, so Landtagspräsident Christian Illedits (SPÖ). Das geplante Bauvorhaben soll bis zur Fertigstellung rund 150 Menschen beschäftigen.
Der einstimmigen Entscheidung sei ein Verfahren vorausgegangen, “das wirklich allen Untersuchungen standhält", sagte der Leiter der Wettbewerbsjury, der Eisenstädter Architekt Klaus-Jürgen Bauer.
Vor drei Jahren hatte die Ankündigung, das Kulturzentrum neu zu bauen, Diskussionen ausgelöst. Schließlich formierte sich eine Initiative zur Rettung des Gebäudes. Das Thema erreichte über eine Anfrage sogar das Parlament.

Kommentare