Kriminalität im Burgenland: Weniger Schlepperei, mehr Diebstähle
Im Burgenland sind im vergangenen Jahr 13.575 Delikte angezeigt worden. Dabei zeigt sich neben einem deutlichen Rückgang von 57 Prozent im Bereich der Schlepperkriminalität auch ein Anstieg bei anderen strafbaren Handlungen um zehn Prozent auf 10.521, betonte Landespolizeidirektor-Stellvertreter Werner Fasching am Montag bei einer Pressekonferenz.
Den Vergleich zu 2022 sieht die Polizei mit "einem lachenden und einem weinenden Auge": Einerseits sank die Zahl der Anzeigen insgesamt, aufgrund des starken Rückgangs bei der Schlepperei, um 18 Prozent. Andererseits gab es abseits der Schlepperkriminalität, die im Burgenland meist herausgerechnet werde, einen Anstieg.
Herausgerechnet werde die Schlepperei vor allem, weil "wir verpflichtet sind, bei jedem Aufgriff von Personen, die angeben, von Schleppern unterstützt worden zu sein, Anzeige zu erstatten", erläuterte Fasching. In der Regel seien das aber Unbekannte, die sich gar nicht in Österreich aufhalten.
Während 2022 noch 7.103 Anzeigen wegen Schlepperei verzeichnet wurden, waren es 2023 mit 3.054 deutlich weniger. Grund dafür sei der Rückgang bei den Flüchtlingsaufgriffen, der wiederum auf den Kontrolldruck und Ausweichrouten, die an Österreich vorbei führen, zurückzuführen sei, meinte Fasching. Die Aufklärungsquote sank von 58,7 auf 55,3 Prozent - ebenfalls ohne Schlepperkriminalität.
Angestiegen ist die Zahl an Gewaltdelikten von 1.344 auf 1.408, die Eigentumskriminalität von 2.555 auf 3.408 Anzeigen sowie die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser von 99 auf 137. Außerdem gab es 2023 deutlich mehr Fahrraddiebstähle (482), Ladendiebstähle (570) und Wirtschaftskriminalität (2.158).
Im Gegensatz dazu wurde im Bereich der Internetkriminalität der "stete Aufwärtstrend erstmals seit zehn Jahren beendet", betonte Thomas Fasching, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes. 1.301 Anzeigen 2023 waren vier weniger als im Vorjahr.
Die Jugendkriminalität spiele im Burgenland eine untergeordnete Rolle, meinte Fasching. 242 Anzeigen betrafen unter 14-Jährige - sie machen damit 2,3 Prozent der Kriminalität im Burgenland aus.
Die meisten Tatverdächtigen, die keine österreichischen Staatsbürger sind, kommen laut Polizei aus Ungarn, gefolgt von Rumänien, der Slowakei, Deutschland und Serbien.
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