Mordversuch im Burgenland: Mann stach mit Messer auf Ex-Frau ein

Mordversuch im Burgenland: Mann stach mit Messer auf Ex-Frau ein
Er verletzte die 33-Jährige im Halsbereich schwer. Der Mann wurde Freitagvormittag in seiner Wohnung in Breitenbrunn verhaftet. Es ging um die gemeinsame Tochter des geschiedenen Paares

Am gestrigen Donnerstag ist es im Burgenland zu einem Femizidversuch gekommen. Ein 41-Jähriger stach in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) mit einem Messer auf seine 33-jährige Ex-Frau ein.

Er traf die Frau im Bereich des Halses und verletzte sie dabei schwer. Gegen den ungarischen Staatsbürger bestand laut Polizei bereits eine einstweilige Verfügung, sich von seiner Ex-Frau fernzuhalten. 

Dennoch dürfte er die 33-Jährige auf dem Parkplatz vor ihrem Wohnhaus aufgesucht und in weiterer Folge ein Messer gezückt haben. 

Die Frau habe sich blutend ins Haus gerettet. Ein Nachbar, bei dem es sich um einen Polizisten handeln soll, habe das mitgekommen, die Schwerverletzte erstversorgt und gegen 18 Uhr den Notruf gewählt. 

Die 33-jährige Frau wurde mit dem Notarzthubschrauber in das Unfallkrankenhaus Meidling geflogen, und medizinisch versorgt. Derzeit besteht keine Lebensgefahr.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.

Nach dem Angriff flüchtete der Mann, er hinterließ einen Abschiedsbrief. Trotz intensiver Fahndung konnte der Mann erst am Freitagvormittag gefunden werden - der Ungar wurde in seiner Wohnung in Breitenbrunn verhaftet. Der Mann wurde mit einem Rettungswagen des Samariterbundes abtransportiert. Er dürfte aber schon vor der Festnahme verletzt gewesen sein.

Staatsanwaltschaft beantragt U-Haft

Der Mann wurde nach der Versorgung seiner Verletzung von Kriminalisten einvernommen. Gegen ihn wird wegen versuchten Mordes ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat noch am Freitag die Verhängung der U-Haft beantragt.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142. Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

Auslöser für die Attacke dürfte der schwelende Streit um die gemeinsame Tochter gewesen sein. Das Kindergartenkind wird nun von den Großeltern betreut. Opfer und mutmaßlicher Täter leben seit ein paar Jahren in Breitenbrunn. In der Seegemeinde integriert sollen sie aber nicht sein, heißt es von Breitenbrunnern.

An der Fahndung nach dem Verdächtigen waren am Donnerstag Beamte des LKA Burgenland, des Kriminaldienstes Eisenstadt und der Schnellen Interventionsgruppe (SIG), Drohnen, Polizeihund, sowie weitere Streifen beteiligt. 

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