Kreative teilen sich Büros
Wir haben kein Betriebsgebiet und werden auch keine großen Unternehmen nach Oberschützen bringen." VP-Bürgermeister Günter Toth gibt sich im KURIER-Gespräch keinen Illusionen hin. Deshalb müsse man innovative Nischen suchen und diese auch nutzen. Eine solche dürfte gefunden worden sein, das Schlagwort lautet Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Das Projekt wurde unter dem klingenden Titel "Helle Köpfe kommen aus Oberschützen" initiiert.
"Die Gemeinde stellt im Zentrum eine Bürofläche zur Verfügung, die Monatsmiete beträgt pro Unternehmer 144 Euro und ist ein Fixpreis", erläutert Reinhard Karner, seines Zeichens HAK-Lehrer und seit zwei Jahren für die Betriebsansiedelung zuständig. Sechs bis acht EPUs könne man auf den 120 Quadratmetern unterbringen. Internet-Anbindung, Sozialbereich, Gemeinschaftsraum und Küche stehen allen zur Verfügung, den Raum müssen sich die Unternehmer jedoch selbst aufteilen.
Experten
"Die alten Strukturen zerfallen, in Großstädten wird dieses Prinzip bereits praktiziert, dass man sich Platz und Ressourcen teilt", erklärt Karner. Man wolle vor allem Kreative ansprechen – Webdesigner, technische Zeichner oder Grafiker. Aber auch Buchhalter oder Steuerberater könnten Gefallen an der Idee finden.
Mittels Infoveranstaltung am kommenden Freitag, 22. Juni (19 Uhr), wird das Projekt im Gemeindeamt vorgestellt. "Gibt es sechs Interessenten, werden wir im Herbst starten", sagt Karner.
Und Ortschef Toth ergänzt: "Wir haben Experten an der Hand, die bei der Gründung beraten. Wir vergeben keine Förderung, sondern wollen, dass die Unternehmen gut leben können."
Ein weiteres Pilotprojekt wurde in Kooperation mit der HAK Oberwart ausgearbeitet: Oberschützen will sich mit einer eigenen Regionalwährung versuchen. "Das Geld wird dadurch in der Gemeinde behalten, die Kaufkraft fließt nicht ab", betont Toth.
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