Komitee kämpft für Erhalt der Bergkirche

Komitee kämpft für Erhalt der Bergkirche
Für das Dach einer der ältesten Kirchen des Burgenlandes wird dringend Geld benötigt.

Am östlichen Rand des Dorfes, auf einem Hügel steht die römisch-katholische Bergkirche Stoob. Das Gotteshaus, das dem Heiligen Johannes dem Täufer gewidmet ist, wurde Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet und gilt als eine der ältesten Kirchen des Burgenlandes. Den romanischen Originalbau als Kulturgut zu erhalten, ist seit 2002 Aufgabe des Bergkirchenkomitees Stoob. Derzeit versuchen die Mitglieder händeringend, die Finanzierung für die Sanierung des Daches bereitzustellen.

Das Vorhaben gestalte sich äußerst schwierig, sagt Edith Rauch, Sprecherin des Komitees. Mehr als die Hälfte der Dachziegel seien als nicht mehr gebrauchstauglich bewertet worden. Die wirtschaftlich vertretbare Nutzungsdauer der Dachhaut sei überschritten. Weil immer wieder lose Dachziegel abrutschen, musste aus Sicherheitsgründen eine Absperrung errichtet werden.

Verhandlungen bislang ohne Erfolg

Seit etwa zwei Jahren würde man auch mit dem Bundesdenkmalamt über „verschiedene Varianten einer Neudeckung“ verhandeln – bis jetzt ohne Erfolg“, sagt Rauch. Woran es scheitere, sei u. a. die Finanzierung. Um auch die Original-Fresken zu schützen, würde man das Dach mit den alten Tonschindeln gerne neu decken.

Auch vonseiten des Bundesdenkmalamtes (BDA) habe man „großes Interesse, dass die Kirche erhalten bleibt“, sagt Landeskonservator Peter Adam. Eine komplette Neudeckung für das denkmalgeschützte Objekt käme aber nicht in Betracht.

"Historisches Erscheinungsbild erhalten"

„Es ist wichtig, dass das historische Erscheinungsbild erhalten bleibt“, sagt Adam. Dafür sei eine neue Lattung angedacht, kaputte Dachziegel sollen repariert bzw ausgetauscht werden. Den Mehraufwand in der Höhe von etwa 20.000 Euro würde das BDA übernehmen.

Den immer wieder aus unterschiedlichen Ecken zu vernehmenden Vorwurf, dass das Denkmalamt vor allem Auflagen für Restaurierungen erteile, aber wenig Förderungen auszahle, wolle er entkräften, so der Landeskonservator. „Die Höhe der Fördermittel sind von Objekt zu Objekt verschieden. Aber allgemein fördern wir gut“, sagt Adam und nennt die Sanierung der Kellerstöckl im Südburgenland als Beispiel: Dort habe das BDA mit Land und Gemeinde rund 90 Prozent der Kosten gefördert.

Zwischen 60.000 bis 75.000 Euro müsse man für das Dach der Bergkirche in Stoob bezahlen, sagt Rauch. Die Zeit dränge auch deshalb, weil die Baumaterialien immer teurer würden.

Für den Erhalt des Kulturjuwels organisiert das Komitee jedes Jahr Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, und einen Adventmarkt. So konnte die Kirche unter anderem aus deren Erlösen 2005 generalsaniert werden. 2014  segnete Bischof Zsifkovics einen neuen, vom Künstler Tomas Hoke gestalteten Altar, der „dem Raum seinen sakralen Charakter“ wieder geben“ soll. Und 2015 wurde an der Stelle, wo bis 1912 ein Turm stand, ein Vorplatz gestaltet und ein Westportal errichtet.

Adventdekoration und Kekse für guten Zweck

Weil pandemiebedingt viele Veranstaltungen ausgefallen sind, hofft das Komitee nun auf Unterstützung. Gelegenheit zum Erhalt der rund 800 Jahre alten Kirche beizutragen, gibt es am 20. November: Da können Besucher des Bauernmarktes vor der röm.-kath. Pfarrkirche die vom Bergkirchenkomitee gefertigten Adventsdekorationen sowie selbst gebackeneWeihnachtskekse für den guten Zweck erwerben.

Spendenkonto für die Bergkirche: AT91 3306 5000 0041 8368

www.stoob.at

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