Herbstliche "Traumklänge" in Pinkafeld und Schlaining

 Klezmer-Swing Quintett
Jüdische Kultur steht ab Montag auf der Friedensburg im Fokus, in Pinkafeld ab Freitag die Orgelmusik.

Nachdem die letzten sommerlichen Open-Air-Konzerte verklungen sind, wird im Burgenland der Herbst der besonderen Klänge eingeläutet. Zwei Festivals werden diesen November das musikalische Geschehen im Südburgenland prägen: Der „KlangherbstSchlaining und die neue Konzertreihe „Traumklänge“ in Pinkafeld.

In der Friedensburg Schlaining rückt ab kommender Woche die jüdische Kultur in den Mittelpunkt.

„Das sind Abende voller Musik, voller Leben, die uns eine riesengroße Sehnsucht spüren lassen – nach Liebe, nach Frieden, nach Geborgenheit“, sagt Intendant Gerhard Krammer.

Der „Klangherbst“ wird bereits zum fünften Mal veranstaltet und widmet sich heuer wieder jenen Tönen, die in früheren Tagen das Leben der Stadt prägten.

Eröffnet wird am Montag (3. November) mit dem Roman Grinberg Klezmer-Swing Quintett. „Klezmer ist die Musik, die das Schicksal des jüdischen Volkes widerspiegelt. Sie berührt uns, weil sie ungeachtet aller Bitterkeit und Traurigkeit immer ein Lächeln hat“, erklärt Musikhistoriker Manfred Perlmoser.

Reise in die 1920er-Jahre

Zwei Tage später, am Mittwoch entführt Schauspielerin und Sängerin Nina Proll gemeinsam mit dem „Trio de Salon“ in die musikalische Welt von Friedrich Hollaender, Kurt Weill und Hanns Eisler – eine Reise durch Licht und Schatten der 1920er-Jahre.

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Nina Proll tritt mit dem „Trio de Salon“ in Schlaining auf.

Den Abschluss bildet am Freitag (7. November) ein Vortrag der Direktorin des Jüdischen Museums Eisenstadt, Esther Heiss, die über Erinnerungskultur „von innen heraus“ spricht – begleitet von Fagott und Klarinette.

Wenige Kilometer weiter südlich spannt sich zur gleichen Zeit in Pinkafeld ein anderer Klangbogen: Der langjährige „Musica-Sacra“-Intendant Wolfgang Horvath hat sein traditionsreiches Orgelfestival zu einem neuen Format erweitert – den „Traumklängen“. In der barocken Pfarrkirche erklingen „spirituelle und mystische“ Töne, die, so Horvath, „das Herz berühren“.

Großes Orgelfest

Höhepunkt ist das Orgelfest vom 31. Oktober bis 2. November mit Mozarts Requiem, Festgottesdiensten und der Lesung „Trautmann & der Tod“: Schauspieler Wolfgang Böck liest aus „Da Jesus und seine Hawara“, begleitet von Saxofonist Edgar Unterkirchner.

Das Duo i Dioscuri verbindet Jazz, Klezmer und Wiener Klangkunst zu einer musikalischen Brücke „von Jerusalem über Wien bis ins Paradies“.

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