Viel Kultur im burgenländischen Herbst: Bilanz und Ausblick

Mit den Literaturtagen am Csaterberg beginnt die kulturelle Herbstsaison.
Der burgenländische Kultursommer 2025 endete mit einer eindrucksvollen Bilanz. Mit internationalen Stars, hohen Auslastungen und Zehntausenden Gästen bestätigte das Land seinen Ruf als Kulturstandort von Rang. „Das kleine Burgenland ist kulturell eine Großmacht“, konstatierte ein angesichts der Bilanz zufriedener Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Die Seefestspiele Mörbisch erreichten mit „Saturday Night Fever“ und Zusatzkonzerten wie Roland Kaiser, Bonnie Tyler oder der „Starnacht am Neusiedler See“ 185.000 Besucherinnen und Besucher. Die Oper im Steinbruch präsentierte erstmals ein Werk Richard Wagners: „Der Fliegende Holländer“ lockte 80.000 Gäste. Auch Kobersdorf, Parndorf, Güssing, Schlaining und Raiding überzeugten mit Theater, Kabarett und Konzerten fast durchwegs vor vollen Rängen. „Der Kultursommer 2025 war geprägt von Begeisterung, Rekorden und Vielfalt“, resümierte Claudia Priber, Geschäftsführerin der Kultur-Betriebe Burgenland.

Seefestespiele Mörbisch
Viel Kultur im Herbst
Doch Kultur im Burgenland endet nicht mit den Ferienmonaten, nächstes Wochenende geht es mit den Literaturtagen am Csaterberg literarisch weiter.
Von 5. bis 7. September verwandelt sich Kohfidisch in einen Treffpunkt für Literaturfreunde. Lesungen, Musik und eine Wanderung durch die malerische Kellerstöckel-Landschaft prägen das Programm. Präsentiert werden auch Neuerscheinungen aus dem Verlag „edition lex liszt 12“. Der Auftakt erinnert an „80 Jahre Kriegsende“. Am Samstag führen Autorinnen und Autoren dann durch Buschenschanken, begleitet von Musik und Kulinarik. Ein literarischer Frauenfrühschoppen am Sonntag beschließt das Wochenende.
Nur wenige Tage später startet in Eisenstadt das Herbstgold-Festival (10. bis 21. September). Intendant Julian Rachlin stellt das Programm unter das Motto „Ekstase“ und hat Stars wie Sir András Schiff, Janine Jansen, Jean-Guihen Queyras und das erstmals in Eisenstadt auftretende BBC Philharmonic Orchestra verpflichtet. Drei Konzerte sind bereits ausverkauft, darunter das Eröffnungskonzert im Haydnsaal. Auch John Malkovich bereichert das Programm mit Lesungen und einem Filmabend. Damit knüpft Herbstgold an die internationale Strahlkraft des Sommers nahtlos an.
Kultur im Magen
Kulinarisch geht es fast zeitgleich im Süden weiter: Beim Sterzfestival auf Schloss Tabor (13. und 14. September) dreht sich alles um das traditionelle Gericht, das in unterschiedlichsten Varianten serviert wird – von deftig bis süß. Livemusik, ein buntes Markttreiben und Sterz-Wochen in umliegenden Wirtshäusern machen die Veranstaltung zu einem kulinarischen Erlebnis.
Am 18. September richtet sich der Blick nach Mörbisch: Dort wird im frisch renovierten Alten Kino der Burgenländische Kabarettpreis verliehen. Junge Talente treten vor eine Jury unter Vorsitz von Andreas Vitásek, charmant durch den Abend führt das Duo Flo & Wisch.

Ein Herbst mit jeder Menge Kultur für jeden Geschmack.
Kramuri als Geheimtipp
Hoffentlich den Altweibersommer bringt am 20. und 21. September das Kramuri im Schloss Kohfidisch – ein Markt für Handwerk, Pflanzen und regionale Spezialitäten. Vor der historischen Kulisse des Schlosses trifft Brauchtum auf Genuss und macht den Spätsommer im Südburgenland erlebbar.
Zum Monatsende öffnen am 28. September am Tag des Denkmals historische Stätten im ganzen Land – insgesamt stehen 15 Denkmäler oder Touren zur Auswahl. In Kobersdorf stehen etwa die ehemalige Synagoge und das Schloss im Mittelpunkt.
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