Auf die Bohne kommt es an
Nur sieben sind es in ganz Österreich und seit Dienstag gibt es mit Monika Hauswirth Burgenlands erste „Qualitätsrösterin“. Hauswirth, die seit Mai 2012 im Martinshof im Eisenstädter Stadtbezirk Kleinhöflein das Café „2Beans“ betreibt, verpflichtet sich somit, strengste Qualitätskriterien zu erfüllen.
Leopold Edelbauer, Präsident des österreichischen Kaffeeinstituts, stellt klar, was mit dieser Qualität gemeint ist: „So wie beim Fleisch gibt es auch beim Kaffee große Qualitätsunterschiede. Wir verwenden nur 100 Prozent Arabica Kaffee. Der Kaffee, den man im Supermarkt um 3 Euro kaufen kann, ist Robusta, also minderwertige Ware, die krebserregende Substanzen enthält.“ Geröstet wird nach der bekömmlichsten Art, der „Wiener Röstung“. Im Gegensatz zur Industrie, die den Bohnen wenige Minuten mit 700 Grad zu Leibe rückt, wird bei den Qualitätsröstern rund 15 Minuten auf maximal 230 Grad erhitzt.
Auch wenn Kaffee nicht verderben kann, wie Edelbauer erklärt, „verliert er im Lauf der Zeit an Aroma.“ Deswegen sei das Röstdatum entscheidend, das bei Hauswirths Kaffeespezialitäten auf der Packung steht.
Sowohl Edelbauer als auch Hauswirth können stundenlang über Kaffeesorten, Röstverfahren oder Studien über die gesundheitlichen Vorteile des Kaffeegenusses referieren – die einzige Frage, die bisher wissenschaftlich „noch nicht erforscht“ wurde, wie Edelbauer einräumt, ist, ob kalter Kaffee schön macht.
Monika Hauswirth hat sich als Qualitätsrösterin und Kaffeesommeliére einen Platz in einer „Männerdomäne“ erkämpft . Im Burgenland hält sich die Konkurrenz in Grenzen: Eine weitere Rösterei gibt es in Oberschützen (Café Hainisch). In einer anderen Liga spielt die Schärf-World in Neusiedl am See.
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