Jüdisches Museum: Bausubstanz erfordert "dringende Maßnahme"

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Jüdisches Museum in Eisenstadt wird um 500.000 Euro saniert.

Der schlechte Bauzustand des jüdischen Museums in Eisenstadt erfordert „dringende Sofortmaßnahmen“. 500.000 Euro sollen in die Sanierung investiert werden, je zur Hälfte getragen vom Land Burgenland und vom Bund. Das gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch bekannt. 

Die Arbeiten sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Dadurch soll eine nachhaltige Gefährdung der Gebäudesubstanz abgewendet und eine unbedenkliche Benützung der Räumlichkeiten und ein gefahrloser Museums- und Synagogenbesuch garantiert werden.

Älteste Synagoge

Das Museum befindet sich im sogenannten Wertheimerhaus, einem barocken Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es beherbergt die älteste in ihrer ursprünglichen Form erhaltene Synagoge Österreichs – gleichzeitig die einzige eingeweihte Synagoge im Burgenland – und ist Sitz des Landesrabbiners.

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Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beim Besuch im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt mit Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien und Präsidentin des Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“, Museums-Geschäftsführerin Esther Heiss und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch (v.li.).

Seit 1978 dient das historische Gebäude als Museum und steht seither im Zeichen der Erinnerung und Forschung zur jüdischen Geschichte der Region. „Das Burgenland steht beispielhaft für das friedvolle Zusammenleben und Miteinander von Konfessionen und Volksgruppen“, erklärte Doskozil. Das Land unterstütze das Museum laufend bei der Pflege seiner Sammlungen und trete nun auch für die bauliche Sicherung ein.

Konkret vorgesehen sind eine Neugestaltung des Innenhofs, Reparaturen an der Kanalisation sowie statische Maßnahmen und die Trockenlegung des Kellers. Auch Fenster und Balkon im Innenhof sollen erneuert werden. Darüber hinaus stehen Maßnahmen zum Brandschutz und zur Verbesserung der Fluchtwege auf dem Programm.

Das Museum steht nicht nur architektonisch, sondern auch symbolisch für das jüdische Erbe im Burgenland. Das jüdische Viertel in Eisenstadt war über Jahrhunderte ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens.

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