Jomo übernimmt Großbäckerei Thurner-Beugl

Die süße Nachricht gleich vorneweg: Der "Thurner-Beugl" wird auch künftig in den Einkaufsregalen des Landes zu finden sein. Mitte September hatte der gleichnamige Familienbetrieb aus Steinberg-Dörfl, Bezirk Oberpullendorf, Insolvenz anmelden müssen - der KURIER hat berichtet. 178 Dienstnehmer und mehr als hundert Gläubiger waren betroffen, das Unternehmen war mit 4,5 Millionen Euro überschuldet.

Nun übernimmt die Jomo Zuckerbäckerei GmbH aus dem niederösterreichischen Leobendorf die Geschicke im Mittelburgenland. Der Betrieb soll als selbstständige Gesellschaft geführt werden. "Der endgültige Entschluss ist im Laufe der letzten Woche gefallen, aber damit beschäftigt haben wir uns seit der Insolvenzmeldung", erklärt Jomo-Geschäftsführer Wolfgang Schmidt im KURIER-Gespräch. Man habe bereits in der Vergangenheit mit Thurner zusammengearbeitet, vor allem im Bereich Logistik. Zudem schätze man die Qualität der Produkte, sagt Schmidt. Die Feinabstimmung mit dem Masseverwalter werde in den nächsten Wochen erfolgen.

Der Name "Thurner" werde aber erhalten bleiben, diesen wolle man auch nicht ersetzen, betont der Jomo-Geschäftsführer, ebenso der Standort in Steinberg-Dörfl. Noch keine konkreten Angaben könne er hingegen zum Mitarbeiterstand machen.

Produktion

Auch die künftige Leitung sei noch nicht fixiert. "Aber wir haben sehr gute Gespräche mit Herrn Thurner geführt", sagt Schmidt, der betont: "Die Produktion läuft und das soll auch so bleiben." Die Firma Jomo wurde 1963 gegründet und beschäftigt derzeit 150 Mitarbeiter. Produziert werden Guglhupf, Rouladen, Kuchen, Schnitten, Linzeraugen, Muffins. Die Exportquote beträgt 50 Prozent. Masseverwalter Michael Wagner sieht in der Übernahme Vorteile für alle Beteiligten: "Für die Gläubiger kann das nur positive Aspekte haben, denn bei einer Totalschließung würden sie um mehr Geld umfallen."