In Königsdorf gern daheim sein

In Königsdorf gern daheim sein
Die Trendumkehr wurde geschafft, die Einwohnerzahl gesteigert. Die S 7 ist heikles Thema und Chance zugleich.

Zwei Bundesstraßen (57, 65) grenzen an Königsdorf im Bezirk Jennersdorf. Und dennoch ruht das Dörfchen in seiner Mitte. Der Limbach schlängelt sich idyllisch durch den Ort.

Auch die Probleme dürften sich in Grenzen halten – zumindest scheint es so.

"Ich möchte hier nicht weg, mir fällt wirklich nichts Negatives ein", sagt Elke Mehlmauer. Die junge Mutter, 37, weiß ihre Kinder gut versorgt. Sohn Jonas, 7, besucht die Volksschule in Königsdorf, Tochter Emilia, (2  ), könnte in die Krippe im nahen Eltendorf gehen, aber die Großeltern kümmern sich um die Enkelin.

"Die Lebensqualität ist enorm hoch, deshalb kommen auch viele Jungfamilien zurück. Jennersdorf und Fürstenfeld sind in der Nähe", betont Mehlmauer, die Arbeit im Ort gefunden hat.

Ihre Chefin heißt Natascha Königshofer. Im vergangenen Juli hat die 32-Jährige den "Nah & Frisch"-Shop übernommen. "Wir wurden sehr von der Gemeinde unterstützt, nicht nur finanziell. Hatten immer einen Ansprechpartner", erklärt Königshofer. "Ich habe den Entschluss noch nie bereut." Die Bevölkerung sei eine treue Kundschaft und wolle, dass der Nahversorger im Ort bleibt. Das angeschlossene Café ist Treffpunkt für Jung und Alt. "Ich wüsste nicht, was in Königsdorf fehlt, will nur, dass es so bleibt wie es ist", betont die Unternehmerin.

Chancen

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Ein heikles Thema spricht indes Peter Gortan an. Der 72-Jährige ist seit 1961 in der südburgenländischen Gemeinde wohnhaft. "Die S 7 ist unbedingt notwendig und wichtig für die Wirtschaftsregion. Denn Industrie und somit Arbeitsplätze siedeln sich nur an, wenn Straßen und Energie vorhanden sind." Natürlich werde der Bau einen Eingriff in die Natur darstellen, dafür müssten Ausgleichsmaßnahmen gesetzt werden.

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Diese werden erfolgen, verspricht VP-Bürgermeister Franz Spirk, seit 14 Jahren im Amt. "Auch der Lärmschutz wurde ausverhandelt. Natürlich ist man zunächst skeptisch, wenn eine große Veränderung ins Haus steht, aber durch die S 7 steigen zumindest die Chancen, dass sich Betriebe ansiedeln."

Dennoch verliert der Ortschef, im Mai wird die Entscheidung über eine erneute Kandidatur fallen, zwei weitere Punkte nicht aus den Augen. Wohnqualität und Freizeitangebot genießen Priorität. Die Trendumkehr wurde geschafft, der Einwohnerstand auf 725 gesteigert, und der Naturbadesee wird auf Vordermann gebracht. "Denn dafür steht Königsdorf", betont Spirk.

Gemeinderat: ÖVP, SPÖ und Liste KLAUS

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Mandate: Seit 1. Jänner 1992 ist Königsdorf wieder eine eigene Gemeinde. Das Budget beträgt 1,3 Millionen Euro. Im Gemeinderat sind die ÖVP mit 6 Mandaten, die SPÖ mit 4 und die Liste KLAUS mit 3 vertreten. VP-Bürgermeister Franz Spirk entscheidet im Mai über eine erneute Kandidatur, seine Herausforderer werden SP-Landtagsabgeordneter Mario Trinkl und Tierarzt Klaus Fischl von der Liste KLAUS sein.

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