Illegale Spritztour im Burgenland
Eine turbulente Mittwochnacht und einen ereignisreichen Donnerstagmorgen bescherte eine Gruppe von Jugendlichen der Polizei im Bezirk Eisenstadt-Umgebung. Die fünf Burschen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren dürften aber ihre Ausgelassenheit eindeutig überspannt haben.
Bereits am Mittwochabend musste die Polizei ausrücken, weil ein Pkw mit bis zu 140 km/h durch die Gegend rund um Zagersdorf brauste. Zur Unterstützung der „Bodenkräfte“ wurde gar ein Hubschrauber angefordert. Aufmerksam wurden Bewohner der Ortschaften, weil der Auspuff des Mazda 323 defekt und entsprechend laut war.
Akos Horvath, Tankwart in Zagersdorf, kennt die Jungs. „Sie kommen jeden Tag bei mir vorbei“, sagt Horvath. Als sie aber am Mittwochabend eine „Schüssel“ (altes Auto) um 50 Euro auftankten, „kam mir das spanisch vor“. Und dann ging es Schlag auf Schlag: Ein Hubschrauber überflog die Gegend, Polizei mit Blaulicht war immer wieder zu beobachten – und das Auto, das sich anhörte „wie ein auffrisiertes Moped“, so ein Bewohner der Antauer Straße. Die Polizei blieb vorerst erfolglos, wusste nur, dass in Draßburg ein Kennzeichen von einem Pkw gestohlen worden war.
Gegen Hausmauer
Donnerstagfrüh ging das muntere Treiben weiter. Wieder wurde das Auto um 50 Euro aufgetankt und es ging los. Doch diesmal blieb die Polizei obenauf. Sie nahm die Verfolgung auf und in der Feldgasse hieß es dann Stopp. Der 17-jährige Lenker verlor die Herrschaft über den Mazda und prallte gegen eine Hausmauer. Der Lenker wurde schwer, drei Mitfahrer leicht verletzt. Ein weiterer Bursch kam ohne Blessuren davon. Das gestohlene Kennzeichen wurde im Pkw entdeckt. „Ein Kollege musste in Draßburg beim Versuch, den Pkw anzuhalten, zur Seite springen“, sagt Vinzenz Süss, Kommandant in Wulkaprodersdorf. Das könnte dem 17-Jährigen noch große Probleme bereiten. „Das ist Widerstand gegen die Staatsgewalt“, sagt der Beamte. Außerdem droht dem Burschen eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung.
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