Wie historische Gärten den Klimawandel überstehen können

Der Esterhazy-Schlosspark wurde unter die Lupe genommen.
100 Fachleute diskutierten in Eisenstadt über neue Konzepte für altehrwürdige Grünanlagen.

Wie können historische Parkanlagen in Zeiten des Klimawandels erhalten bleiben? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 100 Fachleute beim „Cross-border Open Garden Day“ am vergangenen Donnerstag in der Orangerie des Schlossparks Eisenstadt. Das Treffen fand im Rahmen des EU-Projekts „ParksFit4Future“ statt.

Das von der Europäischen Union geförderte Projekt läuft bis März 2027 und vernetzt Partner aus Österreich und der Slowakei – darunter die Schlossparks Eisenstadt und Schönbrunn sowie die Anlagen in Stupava und Modra. Ziel ist, Wege aufzuzeigen, wie historische Gartenkunst angesichts zunehmender Hitze, Starkregen und neuer Schädlingsarten erhalten bleiben kann.

Austausch ist das Gebot der Stunde

„Fachlicher Austausch quer durch die Disziplinen und über Ländergrenzen hinweg ist das Gebot der Stunde“, erklärte Klaus Szep, Leiter der Esterhazy Immobilien. Auch Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) strich die Bedeutung gemeinsamer Strategien hervor: „Der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen, bietet aber auch Chancen für Innovation und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“

Dass die Veränderungen längst messbar sind, zeigte Meteorologe Thomas Krennert von der Geosphere Austria: „2024 betrug die Abweichung der globalen Mitteltemperatur bereits mehr als 1,5 Grad Celsius. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für Vegetation, Landwirtschaft und Infrastruktur.“

Wie stark historische Gärten im Wandel stehen, machte Kunsthistorikerin Margit Kopp deutlich: „Der Eisenstädter Schlossgarten wandelte sich durch die Jahrhunderte – heute stehen bewahrende und gestaltende Hände vor herausfordernden Aufgaben.“

Optimistische Worte fand Baumexpertin Helga Zodl: „Wenn wir den Prinzipien der Erbauer folgen, werden diese Gärten auch die Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts überstehen.“

Konkrete Maßnahmen

Im Zuge des Projekts ParksFit4Future sind neben Forschungs- und Bildungsinitiativen – etwa einer geplanten „School for Traditional Gardening“ (dt.: „Schule für traditionelles Gärtnern“) mit der FH Burgenland – auch konkrete Maßnahmen im Eisenstädter Schlosspark vorgesehen. Dazu zählen die Erneuerung des historischen Wasserkreislaufs, moderne Besucherinformationen sowie eine nachhaltige Pflege- und Pflanzstrategie.

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