Hilfe vom Land bei Betreuung von Obdachlosen gefordert

Opposition fordert, Verantwortung zu übernehmen und Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Seit bekannt wurde, dass die von der Esterhazy Privatstiftung zur Verfügung gestellte Obdachloseneinrichtung Freiraum Pannonia in Eisenstadt Mitte Oktober wegen Baufälligkeit geschlossen werden muss, mehren sich die politischen Stimmen, die Handlungsbedarf beim Land sehen. "Kurzfristig muss eine Lösung gefunden werden – vom Land gemeinsam mit der Stadt", meint die Grüne Landessprecherin Regina Petrik. "In Eisenstadt gibt es genug leer stehende Wohnungen, die kurzfristig angemietet werden können."

Längerfristig sieht sie Handlungsbedarf bei den Gemeinden. "Ziel müsste sein, dass niemand aus seinem Heimatort weggehen muss, denn dann fällt er aus dem sozialen Netz heraus."

Von einer Großeinrichtung wie der Wiener Gruft hält Petrik nichts. "Dadurch müssten Leute weit von zuhause weg. Das Burgenland ist aber keine Großstadt, wo man ganz einfach zu Fuß in den Nachbarbezirk gehen kann."

Eine Lösung sieht sie in kleinen Wohneinheiten. "Aufgabe des Landes wäre es, die Gemeinden dabei zu unterstützen." So solle etwa in Bezirksvororten Wohnraum für Obdachlose geschaffen werden.

Dementi vom Land

Ein menschenfreundliches Konzept für Obdachlose fordert Neos-Landessprecher Christian Schreiter. "Dass es Obdachlose im Burgenland gibt ist eine Tatsache, der man ins Auge blicken muss und dafür braucht es ein menschenfreundliches Konzept. Das Land muss darauf achten, dass es vor unangenehmen Problemen nicht die Augen verschließt", sagt Schreiter.

Und auch FPÖ-Landesparteiobmann Hans Tschürtz fordert Verantwortung vom Land ein. "Sozialpolitik kann nicht Privatsache sein, sondern ist Aufgabe der öffentlichen Hand."

Die Kritik, dass Obdachlose vom Land allein gelassen werden, kann man im Büro von Soziallandesrat Peter Rezar nicht nachvollziehen. Ist jemand von Obdachlosigkeit betroffen, solle er sich bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft melden, wird auf KURIER-Anfrag mitgeteilt.

"Die Person wird dann entweder in einer Notunterkunft oder in einer Pension untergebracht. Im Süden gibt es das Sozialhaus, das zu 70 Prozent ausgelastet ist", heißt es aus dem Büro Rezar. Im Norden gäbe es Pensionen, außerdem werde mit den Einrichtungen in Wiener Neustadt zusammengearbeitet.

Bezüglich der Obdachlosen vom Freiraum Pannonia wird ebenfalls eine Lösung versprochen. Es habe sich aber noch niemand gemeldet, der Hilfe braucht. Sobald dies der Fall sei, werde Unterstützung angeboten.

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