Hexerei am Höhepunkt

jOPERA jennersorf festivalsommer zeigt 2013 "Hänsel und Gretel"
Märchenoper „Hänsel und Gretel“ hat am 1. August Premiere.

Ab Donnerstag wird Burgenlands Festivalsommer alles aufgefahren haben, was er an Open Air-Bühnenkunst zu bieten hat. Noch in der Startbox schart das Zugpferd im Landessüden, der „jOPERA jennersdorf festivalsommer“. Am 1. August startet er auf Schloss Tabor in Neuhaus am Klausenbach mit Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ los – die Zügel hat jOPERA-Initiator Dietmar Kerschbaum fest in Händen.

Warum sein Herz für das Stück – auch 120 Jahre nach dessen Uraufführung – schlägt? „Humperdincks berühmteste Oper ist über Generationen hinweg zu einem Synonym für den ersten Familien-Opernbesuch geworden“, erklärt Kerschbaum im KURIER-Gespräch und stimmt bekannte Melodien wie „Brüderchen, komm tanz mit mir!“ und „Suse, liebe Suse, was raschelt im Stroh?“ an. „In all den Jahren meiner Intendanz ist diese Produktion der Höhepunkt meines musikalischen Schaffens. Sie ist in Josef E. Köpplingers opulenter, bunter Inszenierung ein wahres Muss“, schwärmt der jOPERA-Chef. Die Geschichte voll Entbehrung, Hunger und dem Wunsch nach Überfluss habe eine klare Moral: „Wenn die Not aufs höchste steigt, Gott der Herr die Hand uns reicht“, zitiert der Intendant und streicht die Kulisse von Schloss Tabor hervor.

Debüt mit Besen

Denn wenn dort am Donnerstag die 10. Premiere startet, „dann spielen und singen nicht nur die Sänger unter der Leitung des Generalmusikdirektors der Oper Frankfurt, Sebastian Weigle.“ Es würde auch die Natur mit all den Vögeln und Grillen im Takt mitagieren. In dieser Idylle tritt der Tenor heuer in femininer Rolle auf – als Hexe. „Ein Wunsch, den ich schon lange hegte. Eine Herausforderung und zentrale Partie in meinem Repertoire“, beschreibt er sein Debüt als Hexe auf Schloss Tabor.

Dort konnte vor Kurzem ein böser Zauber abgewendet werden, beinahe ausbleibende EU-Förderungen hatten die Zukunft von jOPERA bedroht. „Zehn Jahre ein Festival zu führen und in schwierigen Zeiten der Finanzierung noch weiter auszubauen, braucht nicht nur einen langen Atem“, sagt Kerschbaum. Auch viel Mut, vor allem aber Liebe und das Gefühl verstanden zu werden, seien nötig.www.jopera.at

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