Heurigen: Übertretungen im Visier

Heurigen: Übertretungen im Visier
Von 49 kontrollierten Heurigen und Festveranstaltungen wurden 33 beanstandet. Manche fühlen sich missverstanden.

Eigentlich ein Witz", sagt Franz Perner von der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer (WK) Burgenland, "wie sich nach wie vor Buschenschenken oder Veranstalter ohne Gewerbeberechtigung trotz angekündigter Aktionen verhalten".

Während der Sommermonate standen die Obengenannten nämlich im Visier von Detektiven im Rahmen der "Aktion scharf". Bei 49 kontrollierten Buschenschenken bzw. Veranstaltungen wurden in 33 Fällen zum Teil massive Übertretungen festgestellt: Heurigen, die warme Speisen verabreichen, Mehlspeisen auf der Karte haben oder Hochprozentiges und Misch-getränke ausschenken.

Die Detektive machten auch "vor Prominenten" nicht Halt, wie der Spartenobmann verkündet. So sei ein bekannter Schauspieler überprüft worden, der mit seinem Heurigen im Südburgenland für Furore sorge und dies auch geschickt medial ausschlachte. "Die Prüfung hat ergeben, dass auch er weit über das gesetzliche Ausmaß hinaus agiert."

Bei dem Schauspieler handelt es sich um Martin Weinek (Fritz Kunz in Kommissar Rex), der sich "keiner Schuld bewusst ist". Zum einen gehöre die Buschenschank nicht ihm, sondern seiner Frau Eva; zum anderen habe seine Frau die kleine Gewerbeberechtigung. Sie zahle ihren Beitrag an die burgenländische Wirtschaftskammer. Das sei überprüfbar.

"Der Herr Perner sollte einmal schauen, bevor er verurteilt", sagt Weinek. Mürrisch zeigt sich der Schauspieler, dass er derartige Anschuldigungen von der Presse erfahren müsse. Er werde das Gefühl nicht los, "dass ich benutzt werde", weil durch seinen Namen die "Geschichte mehr an Gewicht" bekäme. "Warum hat man uns nach der Kontrolle nicht zur Rede gestellt", fragt seine Frau Eva. Dann hätten sie alle Ungereimtheiten - falls es welche gebe - bereinigen können.

Dorn im Auge

Ungerecht behandelt fühlen sich auch Jung-Politiker - sowohl von der SPÖ als auch ÖVP. Die beiden Großveranstaltungen Lümmeltütenparty (SP) und Häschentreff (VP) sind ihm "ein Dorn im Auge". Ob die wirklich gemeinnützig seien, fragt der Kämmerer. "Eine Frechheit, diese Unterstellung", antwortet Luzia Janoch (VP) aus Draßmarkt, die wie viele andere freiwillig drei Wochen lang die Vorbereitungen für "das Festl" treffen. Und Roman Hausmann (SJ) meint: "Wir nehmen keinen Cent für Ausflüge, sondern verwenden den Gewinn ausschließlich für gemeinnützige Zwecke."

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