Haute Couture made im Burgenland

Kateryna Kiss in ihrem Atelier. Die Nähmaschine rattert jeden Tag
Schneiderin Kateryna Kiss verwandelt ihre Kunden in Models.

Unscheinbar wirkt das Atelier von Kateryna Kiss von außen. Dass sich dahinter preisgekrönte Haute Couture befindet, mag man nicht vermuten. Die Frauenkirchenerin versteht es, ihren Kunden die Kleider auf den Leib zu schneidern. Damen, Herren oder Kinder, Kiss legt bei allen das Maßband an. Egal ob 90-60-90, Modelmaße brauchen die Kunden von Kiss keine.

Haute Couture made im Burgenland
Copyright: Starpix/ Alexander TUMA, 25.11.2015 Wien,
Zwei Mal – in den Jahren 2011 und 2015 – wurde sie für ihre Kleider bereits mit dem ersten Platz des Haute Couture Award der Wirtschaftskammer ausgezeichnet. Vor einem Jahr reichte es für den zweiten Platz.

Neben den Auszeichnungen finden Kiss Kleider auch bei Fotoshootings für Magazine Anklang. "Mein Kleid war bereits auf der Titelseite einiger Zeitschriften", sagt sie stolz.

Geheime Promis

Dass einmal Nadel und Faden ihre Werkzeuge werden und sie damit so erfolgreich sein würde, hatte sie zu Beginn ihrer Berufslaufbahn nicht gedacht, denn "ich bin Quereinsteigerin, das ist meine zweite Wahl", verrät die Frauenkirchenerin.

Kateryna Kiss stammt ursprünglich aus der Ukraine, ist 2002 ins Burgenland gekommen. Ein Jahr später hat sie sich dann als Schneiderin selbstständig gemacht. Nach gut zwölf Jahren hat sie viele Stammkunden. "Darunter sind auch Promis, die ich aber nicht verraten möchte."

Am wichtigsten sei für ihr Geschäft die Mundpropaganda. "Viele Kunden kommen zu mir, weil sie ein Kleid einer Freundin oder Bekannten gesehen haben, das sie auch haben möchten." Doch ein Kleidungsstück noch einmal genau so nachzunähen, kommt für Kateryna Kiss nicht in Frage. "Alle Modelle sind Einzelstücke. Die Kunden können sich darauf verlassen, dass sie ein Unikat besitzen."

Auf die Frage nach ihrem Lieblingskleidungsstück kann sie keine Antwort geben, aber "ausgefallen muss es sein". Ihrer Kreativität lässt sie dabei freien Raum. Und was nicht passt, wird passend gemacht. "Ich habe immer eine Idee im Kopf, wie man ein Kleidungsstück noch verbessern kann."

Gerade jetzt hat Kiss alle Hände voll zu tun, die Nähmaschine rattert quasi den ganzen Tag. "Die Ballsaison ist immer ein Höhepunkt. Da wollen viele eine maßgefertigtes Kleid."

Obwohl es ein Handwerk ist, bei dem es durch die Konkurrenz der großen Kleiderketten schwierig ist, sich durchzusetzen, denkt Kiss keinen Tag ans Aufhören. "Es ist mein Traumberuf und es gibt nichts Schöneres, als wenn meine Kunden zufrieden sind mit meiner Arbeit. Das kann man mit keinem Preis vergleichen."

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