"Hat ganz hint’ und vorn’ nicht gepasst"
Bereits vor drei Jahren wollte Wolfgang Smeibidlo das Dach seines Hauses in Sigleß reparieren lassen. Damals lagen die Kosten laut Voranschlag eines österreichischen Unternehmens bei rund 19.000 Euro. Das schien ihm zu hoch. Doch das Dach wurde mit der Zeit immer undichter. Smeibidlo blieb nichts anderes übrig, als einen neuen Professionisten zu suchen.
Zufall In einer Gratis-Wochenzeitung inserierte ein ungarischer Dachdecker. Der Hausbesitzer nahm Kontakt auf und es kam zu einem Auftrag. 18.700 Euro würde es kosten, das Dach zu decken, hieß es zuerst. Nach genauerer Betrachtung verlangte der Anbieter schließlich 21.500 Euro. „Auch damit war ich einverstanden“ sagt Smeibidlo. Nicht einverstanden war er hingegen mit dem Ergebnis. „Es hat ganz einfach hint‘ und vorn’ nicht gepasst“, sagt er. Ein österreichischer, privater Gutachter wurde herangezogen. Der stellte fest, dass etwa die Dacheindeckung mit Falzziegel hergestellt wurde. Dabei, so der Gutachter, wurde die erforderliche Überdeckung von acht Zentimetern teilweise nicht eingehalten. an manchen Stellen beträgt die Überlappung nur zwei Zentimeter. Weiters heißt es in dem Gutachten, dass die Dachfenster nicht vorschriftsmäßig eingebaut wurden. Die Firma hat außerdem Materialen verwendet, die nicht der Ö-Norm entsprechen.
Nach Ansicht des Gutachters müsste das ganze Dach abgetragen, die Latten demontiert und der Dachaufbau sowie die Spenglerarbeiten den gültigen Normen entsprechend wieder hergestellt werden. Smeibidlo hat den Mattersburger Rechtsanwalt Willi Stampf beauftragt, Recht in die Unordnung zu bringen. Für den sei die Sache „soweit klar“, dass der ungarische Unternehmer die Sanierung zu zahlen habe.
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