Grabräuber von Parndorf schocken Angehörige: 21 Gräber aufgebrochen

In Parndorf sorgt ein mysteriöser Vorfall für Aufsehen: Auf dem örtlichen Friedhof wurden insgesamt 21 Gräber aufgebrochen. Angehörige bemerkten am Montag erstmals, dass Grabdeckel verschoben waren – in einem Fall um rund 20 Zentimeter. „Ich habe sofort unseren Pfarrer informiert, er meinte dann, ich soll zur Polizei gehen“, schilderte Maria Udulutsch. Zuerst hatte die Kronen Zeitung über den schockierenden Fall berichtet.
Die Polizei bestätigte insgesamt 21 Fälle. Ob etwas gestohlen wurde, sei noch unklar. Fest steht: Die Täter gingen gezielt vor. „Das ist Vandalismus eigener Art. So etwas habe ich noch nie erlebt“, wurde Pfarrer Franz Borenitsch zitiert. Er schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 10.000 Euro.
Laut Ermittlungen dürfte es sich um mehrere Täter handeln. Da die Grabdeckel schwer sind, sei von einem Einsatz mit Brecheisen auszugehen. Hinweise deuten darauf hin, dass die Einbrüche tagsüber erfolgt sind, möglicherweise mit Komplizen, die Schmiere standen. Bei Gräbern, unter deren Deckeln lediglich Erde lag, zogen die Täter weiter.

Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe und schwerer Sachbeschädigung.
Für die betroffenen Familien ist der Vorfall ein schwerer Schlag. „Man bestattet geliebte Menschen und jetzt wird diese Ruhe gestört, mich macht das sehr betroffen und traurig“, erklärte Ratsvikarin Bibiane Meixner gegenüber dem ORF Burgenland. Angehöriger Franz Bresich vermutete, dass es die Täter auf Metallsärge oder Mitgiften abgesehen haben könnten – eine Theorie, die Polizeisprecher Heinz Heidenreich allerdings als „eher ungewöhnlich“ bezeichnete.
Ein ähnlicher Fall sei in den vergangenen Jahren im Burgenland nicht bekannt geworden. „Es kommt schon vor, dass Gräber beschädigt werden, aber dass versucht wird, Grabsteine aufzumachen, ist mir nicht bekannt“, so Heidenreich in dem Bericht. Die Polizei ermittelt wegen Störung der Totenruhe und schwerer Sachbeschädigung. Bislang fehlt jede Spur zu den Tätern.
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