Neue Ambulanzen und Ordinationen für Burgenlands alte Bevölkerung

Ärztezentrum in der Güssinger Schulgasse, Rendering
Erster Einsatz von "OP-Roboter" in Oberwart. In Güssing wird ein Ärztezentrum gebaut.

Zusammenfassung

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  • Burgenland plant eine "mit den Bedürfnissen der Bevölkerung wachsende Gesundheitsversorgung".
  • Ein OP-Roboter in der Klinik Oberwart bringt österreichweit erstmals minimalinvasive Eingriffe mit nur einem Zugangspunkt.
  • Ein neues Ärztezentrum in Güssing wird die medizinische Versorgung mit bis zu acht Ordinationen verbessern.

In keinem Bundesland ist die Bevölkerung so alt wie im Burgenland. Jüngster Beweis sind die aktuellen Zahlen der Statistik Austria für das Vorjahr: Mit 5,7 Prozent minus verzeichnete das Burgenland den größten Rückgang bei Geburten, gleichzeitig ist die Zahl der Sterbefälle mit 3,7 Prozent im Bundesländervergleich am stärksten gestiegen.

Angesichts dieser Zahlen steht das Land vor großen Herausforderungen. Ungeachtet dessen oder gerade deswegen gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am Mittwoch eine ehrgeizige Marschrichtung vor: "Ziel ist es, eine Gesundheitslandschaft zu schaffen, die mit den Bedürfnissen der Bevölkerung wächst."

In den kommenden Wochen stehen einige Neuerungen an. Das innovative Da-Vinci-Single-Port-Operationssystem in der Klinik Oberwart wird zum ersten Mal eingesetzt, eine österreichweite Premiere. Zudem bringen neue Ordinationen und neue Ambulanzen in burgenländischen Kliniken weitere Verbesserungen im öffentlichen Gesundheitswesen.

Landespolitiker vor dem neuen OP-Roboter in der Klinik Oberwart

Das Operationssystem Da Vinci SP, das Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gemeinsam mit Gottfried Pfleger, Stephan Kriwanek, dem medizinischen Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, und Franz Öller, dem kaufmännischen Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, in der Klinik Oberwart besichtigte, wird demnächst zum ersten Mal eingesetzt.

Neuerungen in den Kliniken des Burgenlandes

  • Oberwart: Nach der Eröffnung der Stillambulanz im Februar folgt im April die Neurochirurgische Ambulanz – die Grundlage für eine künftige eigene Abteilung.
  • Oberpullendorf: Seit Jänner ist die Nierenambulanz in Betrieb, die Augenabteilung wird von einem Fachschwerpunkt zu einer Vollabteilung ausgebaut. Außerdem wurden neue Familienzimmer eingerichtet.
  • Güssing: Im März startet eine bariatrische Ambulanz für Adipositas-Patientinnen und -Patienten, die ersten Operationen sind für April geplant.
  • Kittsee: Die Klinik wird modernisiert – veraltete Sechs-Bett-Zimmer weichen komfortablen Patientenzimmern mit Nasszellen. Zudem wird bereits jetzt der Fachschwerpunkt Orthopädie und Traumatologie etabliert, als Vorbereitung auf die geplante Klinik Gols. Dazu wird ein großer OP-Saal für orthopädische Eingriffe errichtet.

Medizinischer Meilenstein: Neuer OP-Roboter in Oberwart

Ein besonderes Highlight der aktuellen Gesundheitsstrategie ist die Einführung des Da-Vinci-Single-Port-Operationssystems in der Klinik Oberwart – eine österreichweite Premiere. Dieser hochmoderne OP-Roboter ermöglicht minimalinvasive Eingriffe mit nur einem einzigen Zugangspunkt, was weniger Schmerzen und eine schnellere Genesung für Patientinnen und Patienten bedeutet.

„Es handelt sich um das erste Gerät dieser Art in Österreich, darauf können wir zurecht stolz sein“, erklärt Franz Öller, Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland. Das neue System wird in den Bereichen Gynäkologie, Chirurgie, HNO und Urologie eingesetzt und ergänzt den bereits bestehenden Da-Vinci-Xi-OP-Roboter, der seit 2022 in Oberwart im Einsatz ist.

Ärztezentrum für Güssing

Neuerungen gibt es auch im niedergelassenen Bereich. So startet etwa dieser Tage der Bau des neuen Ärztezentrums in der Güssinger Schulstraße, das die Verfügbarkeit medizinischer Dienste mit Kassenverträgen in der Region erheblich verbessern wird. Im Endausbau sind bis zu acht Ordinationen vorgesehen, um eine umfassende medizinische Versorgung sicherzustellen. 

Baustart und Einrichtung der Baustelle erfolgten bereits im Februar, Fertigstellung und eine teilweise Inbetriebnahme sind für den kommenden Herbst vorgesehen. Hinter dem Projekt steht die in Güssing ansässige Familie Weinhofer, die sich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung engagiert.

Für Personal und Patienten werden ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine eigens geplante Rettungs- und Taxizufahrt wird den Zugang für Patienten mit eingeschränkter Mobilität erleichtern. Neben der verbesserten medizinischen Versorgung werden von dem Projekt auch weitere Impulse für die lokale Wirtschaft erwartet. Gastronomiebetriebe und der Einzelhandel könnten vom steigenden Besucheraufkommen profitieren und neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen.

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