Geplatzter Mülldeal wirkt im BMV nach

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Zwischen Rot und Türkis schon paktierte Tariferhöhung wurde auf Betreiben von Schattendorfs SPÖ-Bürgermeister Thomas Hoffmann verschoben.

Dass die Müllgebühren 2026 – nach 22 Jahren ohne Anpassung – wieder erhöht werden, hat die Vollversammlung des Burgenländischen Müllverbandes (BMV) schon im Dezember 2024 angekündigt.

In der Vorwoche sollten in der Vorstandssitzung des Gemeindeverbandes Nägel mit Köpfen gemacht und eine 20-prozentige Anhebung fixiert werden. Doch im 14-köpfigen Gremium aus roten und türkisen Bürgermeistern legte sich der Schattendorfer Bürgermeister und Neo-Landtagsabgeordnete der SPÖ, Thomas Hoffmann, quer. Und das, obwohl sich SPÖ und ÖVP im Vorfeld bereits im Strategieausschuss auf die Erhöhung verständigt hatten.

Er gehöre dem Ausschuss nicht an, sagt Hoffmann am Montag zum KURIER. Wer dort warum zugestimmt habe, entziehe sich seiner Kenntnis, vielleicht sei auch „die Kommunikation nicht die beste gewesen“.

Ehrenrunde

Er halte es für „wenig kreativ“, einfach die Tarife zu erhöhen, nachdem zuvor das Gemeindeentlastungspaket von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil über 350 Millionen Euro (inklusive BMV-Verkauf ans Land) von der ÖVP abgelehnt worden sei. 

Die Volkspartei möge sich nun überlegen, wie der BMV sonst noch zu mehr Einnahmen kommen könne – etwa durch neue Geschäftsfelder. Dass es am Ende doch zu einer Tarifanhebung kommt, will Hoffmann aber nicht ausschließen: „Ich bin nicht grundsätzlich dagegen.“

Wurde Hoffmann von Doskozil oder seinem Klubobmann Roland Fürst vorgeschickt, um die konzilianten roten Bürgermeister im BMV-Vorstand auf Linie zu bringen und will er den Neufelder SPÖ-Bürgermeister Michael Lampel als BMV-Obmann ablösen (spätestens 2027 gibt es eine Neuwahl)? 

Hoffmann verneint beide Fragen. Aber, so der Schattendorfer, man müsse sich doch „ernsthaft Gedanken machen, wie ein Verband effizienter wird“. Der BMV-Vorstand tagt diese Woche wieder.

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