Geplanter Silo: „Mit allen Mitteln bekämpfen“

Geplanter Silo: „Mit allen Mitteln bekämpfen“
In Pöttelsdorf wollen Anrainer gegen das Projekt mobil machen. SPÖ und ÖVP ziehen Anwalt hinzu.

 Der geplante Um- bzw. Ausbau des Futtermittelsilos in Pöttelsdorf (Bezirk Mattersburg) lässt die Wogen hochgehen. Widerstand kommt von Bewohnern und politischen Vertretern: „Wir werden den Bau mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen und demokratischen Mitteln bekämpfen“, sagt SPÖ-Vizebürgermeisterin Eva Schachinger.

Wie berichtet hat die vitakorn Biofuttermittel GesmbH vor, den Standort zu erweitern. Laut Geschäftsführer Herbert Lugitsch wolle man die Kapazität des Getreidelagers von rund 10.000 Tonnen auf 20.000 Tonnen erhöhen.

Lugitsch stellt auch diverse „positive Maßnahmen für Bevölkerung und Umwelt“ in Aussicht, die im Falle einer Baubewilligung umgesetzt würden. So seien etwa eine Schallisolierung und zusätzliche Grünflächen geplant.

Bereits beim Bau des Silos im Jahr 1990 hatte es Proteste gegeben. „Der Bauklotz hat den Ort verschandelt. Der Betrieb nimmt uns nicht nur die gute Luft und die schöne Aussicht – es gibt ständig Lärm und Gestank“, sagt eine Anrainerin.

"Seit Jahren Beschwerden"

Laut Vizebürgermeisterin Schachinger gebe es seit Jahren Beschwerden und Unmut in der Bevölkerung. Immer wieder werde über „nächtlichen Lärm, intensive Gerüche, Feinstaub und Verkehrschaos durch Lkw“ geklagt.

„Ein Bau dieser Größenordnung verursacht aber nicht nur enormen Lärm. Auch nach der Bauzeit bleibt das Verkehrsaufkommen hoch. Das ist für Pöttelsdorf unzumutbar“, erklärt Schachinger.

Auch ÖVP-Bürgermeister Rainer Schuber bekräftigt, dass „eine Kapazitätserweiterung ein Problem für die Gemeinde wäre“. Diese Woche wollen ÖVP und SPÖ mit einem Rechtsanwalt mögliche Schritte gegen das Projekt überlegen.

Im Fall der Genehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft könnte das Bauprojekt bereits im September 2022 fertiggestellt sein.

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