Genossenschaft baut neben Eisenstädter Friedhof 43 Wohnungen

Genossenschaft baut neben Eisenstädter Friedhof 43 Wohnungen
EBSG baut zwischen Neusiedler Straße und Friedhof – Putzerei bleibt

Während die drei gemeinnützigen Wohnbauträger OSG, Neue Eisenstädter und B-Süd im Süden der Landeshauptstadt einen mehrgeschoßigen Wohnbau nach dem anderen hochziehen und so an einem neuen Stadtteil bauen, wagt die vierte burgenländische Wohnbaugenossenschaft ein Projekt an einem neuralgischen Standort nah am Eisenstädter Zentrum.

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Die Erste Burgenländische Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft (EBSG) errichtet an der vielbefahrenen Neusiedler Straße insgesamt 43 Wohnungen mit Flächen zwischen 43 und 82 Quadratmetern und dazu zwei Tiefgaragen. Aus dem Büro von Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) heißt es, wie bei jedem größeren Bauprojekt sei auch in diesem Fall ein Fachbeirat unabhängiger Experten eingebunden gewesen und habe grünes Licht gegeben.

 

Das Besondere am Standort: Er grenzt an den städtischen Friedhof und er erstreckt sich über die Neusiedler-Straße 14-16 sowie 22. Dazwischen liegt nämlich die Putzerei Rath. Angebote der EBSG, das Haus abzulösen oder die Putzerei in das neue Wohnhaus zu integrieren, habe der Firmenchef ausgeschlagen, heißt es von der EBSG. Der Putzerei-Chef wollte das auf KURIER-Anfrage nicht kommentieren.

Mit dem Bau der Wohnungen nach Plänen des Architekturbüros Rudischer & Panzenböck wurde eben erst begonnen, die Fertigstellung ist laut EBSG-Geschäftsführer Peter Schlappal für Anfang 2026 geplant. Die Wohnungen seien alle Richtung Innenhof orientiert, sieht Schlappal kein Straßenlärmproblem für die künftigen Bewohner – vonseiten des Friedhofs ganz zu schweigen.

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Dass Eisenstadt als Wohnort attraktiv ist, ist quasi amtlich: Keine andere Landeshauptstadt ist seit 2011 so stark gewachsen wie die Freistadt – um 16,2 Prozentpunkte auf rund 15.300 Hauptwohnsitzer.

Ungedeckten Wohnbedarf ortet EBSG-Vorstand Schlappal aber nicht nur in der Landeshauptstadt, sondern auch in anderen Landesteilen. Umso mehr bedauert er, dass die Gemeinnützigen keine Wohnbauförderungsmittel mehr erhalten, seit das Land selbst in den sozialen Wohnbau eingestiegen ist.

Die ersten Projekte des Landes überzeugen den EBSG-Chef nicht, „die sind nicht so kostengünstig wie unsere“. Schlappal glaubt, das Land werde letztlich zur Kooperation mit den Gemeinnützigen zurückkehren.

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