Gefangen in ihrem eigenen Körper

Pleschko kann nur mehr über ihren Computer kommunizieren
Dorothea Pleschko, 61, leidet an seltener Krankheit und kann nur noch über PC kommunizieren

Es begann mit leichten Sprachstörungen und weniger Kraft im linken Arm. 33 Monate später ist Dorothea Pleschko an den Rollstuhl gefesselt und kann nur mehr mithilfe eines über Augenkontakt gesteuerten Computers mit ihrer Umgebung kommunizieren.

„Alles, einfach alles“ änderte sich im Leben der 61-jährigen Ehefrau, Mutter, Großmutter und Freundin, die sich stets für sozial benachteiligte Menschen einsetzte, als sie die niederschmetternde Diagnose Amyotropher Lateralsklerose (ALS) erhielt. Vor der unheilbaren Krankheit war die Forchtensteinerin leidenschaftliche Hobbygärtnerin, hat gerne getanzt und Gedichte und Sketches geschrieben. Die heimtückische Nervenerkrankung macht die 61-Jährige zu einer Gefangenen in ihrem eigenen Körper. Sie kann nicht sprechen, sich nicht mehr bewegen, nichts essen, nicht schlucken, nicht schreiben.

Kämpfernatur

Doch obwohl sie ihre Muskelkraft längst verlassen hat, ist Frau Pleschko nach wie vor eine Kämpfernatur. Weil sie an einer besonderes aggressiven Form von ALS leidet, haben ihr die Ärzte 2011 eine Lebenserwartung von einem halben Jahr zugesprochen. Bei einem „normalen“ Krankheitsverlauf haben Patienten eine Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren. „Das Schicksal meinte es nicht gut mit mir, ich habe das volle Programm abbekommen“, schreibt die Patientin auf ihrem Spezialcomputer.

Früher hat sich die gebürtige Steirerin, die lange in Mödling gelebt hat, bevor sie mit ihrem Mann ins Burgenland zog, selbst sehr gerne um andere Menschen gekümmert und Benefizveranstaltung für bedürftige Kinder organisiert. „Ich möchte, dass es allen Menschen in meinem Umfeld gut geht“, schreibt die 61-Jährige, die gemeinsam mit anderen Frauen für ihr soziales Engagement in Mödling mit dem „Goldenen Löwenherz“ ausgezeichnet wurde. Gerade deshalb fällt es ihr doppelt schwer, dass sie nun diejenige ist, um die sich ihr Ehemann Heinz und die beiden erwachsenen Kinder kümmern müssen. Weil der 64-Jährige selbst schwer krank ist, braucht er Unterstützung bei der Betreuung und Pflege seiner Frau. Die 24-Stunden-Betreuerin Elena packt im Alltag tatkräftig mit an.

Wunschtraum

„Ich möchte einfach nur eine Oma sein und meinen drei Enkelkindern gerne Geschichten vorlesen, Spielen und Drachensteigen“, antwortet Pleschko auf die Frage nach ihrem größten Wunsch. Und ein zweites, großes Anliegen hat die charismatische Frau auch noch: Sie möchte, dass die Öffentlichkeit mehr über die Krankheit erfährt. Sie will nicht als geistig behindert angesehen werden, denn die Krankheit hat nichts damit zu tun. „Nur weil sie im Rollstuhl sitzt und sich nicht bewegen kann, heißt das nicht, dass sie deppert ist. Sie bekommt alles mit“, sagt ihr Ehemann, der nicht von ihrer Seite weicht.

Spendenkonto

Aufgrund der schweren Krankheit ist die Familie in einen finanziellen Engpass geraten. Die Wohnung musste umgebaut, ein rollstuhlgerechtes Auto angeschafft und teure Spezialgeräte, wie der augengesteuerte Computer, ohne den sie nicht kommunizieren könnte, angekauft werden. Von den laufenden Arzt- und Therapiekosten sowie der Spezialnahrung ganz zu schweigen.

Wer die Familie Pleschko unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das eigens eingerichtete Spendenkonto tun.

Info: Konto der Raiffeisenbezirksbank Mattersburg: Konto: 118.000, Blz: 33124 bzw.IBAN: AT403312400000118000, BIC: RLBBAT2E124

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