Gefährliche Einsätze: Start für "Schnelle Interventionsgruppe"
Ein Jahr nach dem Terroranschlag in Wien am 2. November 2020, hat im Burgenland die „Schnelle Interventionsgruppe“ (SIG) ihren Betrieb gestartet. Die vorerst acht speziell geschulten Beamten und Beamtinnen sind im früheren Vereinshaus des SV Mattersburg untergebracht und rücken von dort zum Streifendienst im gesamten Burgenland aus. Sie sollen ihre Kollegen von den örtlichen Polizeiinspektionen bei besonders gefährlichen Einsätzen unterstützen.
Den ersten Einsatz hat die „SIG“ schon absolviert, schildert Oberst Robert Galler, Leiter der Einsatzabteilung der Landespolizeidirektion am Dienstag. Die Beamten waren am 19. Oktober gerade mit dem Training für den Ernstfall beschäftigt, als dieser tatsächlich eintrat: Bei der Alarmfahndung nach dem Schlepper, in dessen Klein-Lkw in Siegendorf (Bez. Eisenstadt-Umgebung) zwei tote Flüchtlinge gefunden worden waren, unterstützte die Schnelle Interventionsgruppe.
Die Aufgaben
Aufgabe der „SIG“ sei es, die Lücke zwischen dem polizeilichen Regeldienst und den Spezialkräften der Cobra zu schließen. Gemeinsam mit der Bereitschaftseinheit, die seit 1. September im Burgenland im Einsatz ist, ist die „SIG“ ein Teil der „Schnellen Reaktionskräfte“ (SRK), die Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) als Reaktion auf den Terroranschlag 2020 angekündigt hatte.
Insgesamt sind im Burgenland 38 Beamte für die „SRK“ vorgesehen, die Hälfte davon in der "SIG". Vorerst habe man mit 17 Beamten begonnen, sagt Landespolizeidirektor Martin Huber am Dienstag.
Zum Einsatz kommt die „Schnelle Interventionsgruppe“ unter anderem bei Terrorlagen sowie bei Einsätzen, bei denen Waffen im Spiel sind und bei Festnahmen gewaltbereiter Personen oder bei Hausdurchsuchungen. Zudem wird die "SIG" bei Alarmfahndungen unterstützen, erläutert Oberst Galler.
Ziel sei "die Erhöhung der Interventionsgeschwindigkeit durch einen permanenten Streifendienst".
Ziele der Schnellen Reaktionskräfte
„Eines der wichtigsten Einsatzgebiete der SRK im Burgenland stellt die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität, insbesondere der Schlepperkriminalität, dar. Hier hat sich ihr erfolgreicher Einsatz seit September schon bezahlt gemacht", sagt Landespolizeidirektor Huber am Dienstag.
Im früheren SVM-Klubhaus ist die „SRK“ vorläufig unter anderem deshalb einquartiert, weil der Standort strategisch günstig liege. Langfristig, erklärt Polizeichef Huber, solle die Landespolizeidirektion erweitert werden.
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