Frauenmord steht vor Klärung
Es war ein brutales Verbrechen, das die Ermittler vor knapp sechs Jahren vor ein Rätsel stellte. Eine 73-jährige Frau aus Pöttsching war am Abend des 30. Juli 2006 mit durchgeschnittener Kehle in ihrem Wohnhaus aufgefunden worden. In puncto Tatmotiv und Täter tappten die Ermittler vorerst im Dunkeln. Das Haus war nicht durchwühlt und es sah auch nicht so aus, als hätte sich jemand gewaltsam Zutritt zu dem Anwesen verschafft.
Nun sitzt seit einer Woche ein gebürtiger Türke in Haft, der unter dem dringenden Verdacht steht, die alte Dame ermordet zu haben.
Dass der Tatverdächtige überführt werden konnte, ist der Beharrlichkeit der Ermittler und moderner Analysetechnik zu verdanken.
Spurensuche
Drei Mal wurden in den vergangenen Jahren die am Tatort vorgefundenen Spuren untersucht. Unter anderem hatte man eine männliche DNA sichergestellt, jedoch nicht in datenbankfähigem Ausmaß.
Im letzten Anlauf entschied man sich schließlich, diese DNA mit einer wenig angewandten, sensitiven Methode unter die Lupe zu nehmen. Damit können auch geringste biologische Spuren noch eine Identifizierung eines Spurenverursachers ermöglichen.
Diese molekulargenetische Auswertung brachte dann den entscheidenden Hinweis. Nachdem sichergestellt war, dass alle am Tatort Anwesenden (Polizisten, Rettungsleute, Ärzte, Gerichtsmediziner) als Spurenverursacher ausgeschlossen werden konnten, nahmen sich die Kriminalisten erneut die Gruppe der Verdächtigen von damals vor und landeten prompt einen Treffer.
Bei dem Inhaftierten handelt es sich um einen 40–jährigen, gebürtigen Türken, der schon lange in Österreich lebt. Die Kriminalpolizei hatte den Mann bereits 2006 im Visier. Damals konnte er ein Alibi vorweisen, das jedoch nicht hielt. Der Mann hatte immer wieder Arbeiten bei der gut situierten Dame durchgeführt.
Für die Ermittler gilt es nun, diese – sehr wahrscheinliche – Tätertheorie durch weitere Zeugeneinvernahmen und die Überprüfung von Alibis zu festigen.
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