Das ist einfach nur Fußball

Euro 2024: Training Nationalmannschaft
Frauenfußball. Allein das Wort an sich ist schon leicht diskriminierend.
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Schließlich sagen wir ja auch nicht Männerfußball, wenn Rapid gegen Austria oder Oggau gegen Oslip gegeneinander antreten. Mit dem in dieser Saison in der Bundesliga antretenden FC Südburgenland gibt es jedenfalls wieder weibliche burgenländische Aushängeschilder in der obersten österreichischen Spielklasse.

Nach dem ersten 3:0-Sieg am Sonntag gegen Kleinmünchen/BW Linz liegt die Mannschaft mit vier Punkten auf Platz sechs der Tabelle. Am kommenden Samstag, 19.30 Uhr, sind die Damen des SK Sturm Graz in Stegersbach zu Gast – eine gute Gelegenheit, unseren südburgenländischen Fußballerinnen einmal genau auf die Beine zu schauen. 

Aber nicht nur in Stegersbach, sondern im gesamten Burgenland beginnt am Wochenende die Frauen-Landesliga – mit so vielen Vereinen wie noch nie. Zehn Teams, darunter vier neue Mannschaften, kämpfen um den Meistertitel.

Vorbilder auf dem Platz

Man könnte fast meinen, Frauenfußball (Verzeihung!) ist im Burgenland gerade das, was Männerfußball (komisch, oder?) einmal war – eine Erfolgsgeschichte. Während bei den Herren viele Vereine mit Nachwuchsproblemen, schwindenden Zuschauerzahlen und dementsprechend leeren Vereinskassen kämpfen, könnte durch die Damen eine Liga mit neuer Begeisterung und viel Rückenwind entstehen.

Eine Liga, in der sich Vorbilder für junge Spielerinnen entwickeln können. Mit Vereinen, die sich nicht gegenseitig das „Hackel ins Kreuz“ werfen, sondern deren Verantwortliche an einem größeren Ziel arbeiten: Frauen sollen Fußball spielen.

Hören wir auf, das als exotische Randerscheinung zu sehen. Schauen wir den Frauen auf die Füße, wenn sie Pässe spielen, Tore schießen und Siege feiern. Wer es einmal tut, merkt schnell: Das ist Fußball. Nicht Frauenfußball. Sondern einfach: Fußball. Und damit für viele die schönste Hauptsache der Welt.

Kommentare