Verdacht auf Körperverletzung: FPÖ-Politiker im Visier der Justiz

Der burgenländische Landtag in Eisenstadt
Nach einer Auseinandersetzung bei einem Waldfest will die Staatsanwaltschaft gegen Sandro Waldmann ermitteln – nun ist der Immunitätsausschuss des Landtags am Zug.

Der letzte Tag der politischen Woche hatte es in sich. Am Freitag trudelte ein Schreiben der Staatsanwaltschaft im Büro der Landtagsdirektion ein. Der Inhalt: Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt möchte Ermittlungen gegen den FPÖ-Abgeordneten Sandro Waldmann wegen des „Verdachts auf Körperverletzung“ einleiten.

Dieses Ansuchen schlägt ein neues Kapitel in der Causa auf, die Waldmann am Samstag, 2. August, um 10.44 Uhr mit einer eMail an burgenländische Medien selbst losgetreten hatte. Der Betreff der damaligen Freiheitlichen Pressemitteilung: „Politisch motivierter Angriff auf die Frau von Landtagsabgeordneten Sandro Waldmann beim Waldfest der sogenannten ,Burschenschaft‘ Langeck“.

Stoß mit Folgen?

Ein Bericht der Krone fiel damals allerdings anders aus, als Waldmann mit seiner Pressemitteilung intendiert hatte. Dort war von einem Stoß des FPÖ-Abgeordneten zu lesen, durch den der Obmann der Burschenschaft eine Böschung hinunterstürzte und sich dabei leicht verletzte.

FPÖ-Abgeordneter Sandro Waldmann

Die Staatsanwaltschaft möchte gegen den FPÖ-Abgeordneten Sandro Waldmann wegen des "Verdachts auf Körperverletzung" ermitteln.

Ob nun der Veranstalter Waldmann angezeigt hatte oder die Behörden – wie in solchen Fällen üblich – selbst tätig wurden, konnte bis Redaktionsschluss nicht eruiert werden. Waldmann meldete sich auf Anfrage des KURIER mit: „Ich beantworte keine Fragen zum Vorfall.“

Was nun weiter passiert?

Der Fall geht an den Immunitätsausschuss des Landtags, wo über die Aufhebung der Immunität von Waldmann entschieden wird. Zuletzt war die Immunität eines Mandatars im Burgenland im April 2012 im Zuge der Scheinanmeldung von ungarischen Schülern aufgehoben worden.

Doris Prohaska ist die Obfrau des Gremiums, weitere Mitglieder sind Elisabeth Böhm, Claudia Schlager und Gerhard Bachmann (alle SPÖ), Thomas Grandits und Christian Ries (beide FPÖ) sowie Patrik Fazekas (ÖVP).

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