EU-Mandatar Sagartz: Aufholbedarf bei Digitalisierung und Klimaschutz

EU-Abgeordneter Christian Sagartz mit Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth
VP-Abgeordneter fordert neue Projekte, um vom 750-Milliarden-Euro-Aufbauprogramm der EU zu profitieren.

Vor dem Beschluss des EU-Finanzrahmens für die nächsten sieben Jahre im Europa-Parlament fordert EU-Mandatar Christian Sagartz (ÖVP) mehr burgenländisches Engagement, um von Fördergeldern profitieren zu können. "Mit dem 750-Milliarden-Euro-Aufbauprogramm gegen die Auswirkungen der Covid-Krise mit dem Titel ,Next Generation EU' wird der Schwerpunkt auf Digitalisierung und Klimaschutz gelegt", sagt er. „Gerade jetzt geht es darum, die Chancen zu nutzen und zukunftsfähige Investitionen zu tätigen.“

"Breitband hinkt hinterher"

"Enormen Aufholbedarf" ortet Sagartz etwa beim Ausbau von Breitbandinternet: „Ein Fünftel der burgenländischen Betriebe ist mit der vorhandenen Internetverbindung sehr unzufrieden, vor allem in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. Fehlende Infrastruktur bringt ungleiche Chancen für Unternehmen und die gesamte Region. Während Mobilfunknetzte vergleichsweise gut ausgebaut sind, hinkt das Breitbandinternet gravierend hinterher. Wir liegen im europäischen Schlussfeld. Unsere Nachbarländer Tschechien und Ungarn verfügen über eine höhere Internetgeschwindigkeit“, kritisiert der EU-Abgeordnete. "Wie wichtig die vorhandene Infrastruktur, und auch die Möglichkeit von Home-Office ist, hat nicht erst die Krise gezeigt."

"Vorreiterrolle übernehmen"

Und Sagartz weist auf die Zielsetzung der Europäischen Kommission hin, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen: „Gerade im Burgenland haben wir im Österreichvergleich den höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf, weil viele auf das Auto angewiesen sind.“ Neben dem Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln fordert er einen noch stärkeren Fokus auf erneuerbare Energien. „Das Burgenland kann hier eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Genauso erfolgreich wie wir bei der Stromerzeugung aus Windkraft sind, müssen wir auch andere erneuerbare Energien nutzen und vorantreiben, wie zum Beispiel Photovoltaik.“

2,4 Milliarden Euro Fördermittel seit 1995

Das Burgenland habe vom Beitritt Österreichs zur Europäischen Union in den vergangenen Jahren ganz besonders profitiert, betont Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth. Fördermittel von insgesamt 2,4 Milliarden Euro hätten seit 1995 mehr als 164.000 Projekte mit Investitionen von insgesamt knapp 5,2 Milliarden Euro im Land ausgelöst. „Das alles hat extrem positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung des Burgenlands gewirkt: jährlich steigende Exporte, um 20 Prozent mehr Arbeitsplätze, ein höheres Haushaltseinkommen und die burgenländische Kaufkraft über dem Österreich-Durchschnitt zeigen die Erfolge deutlich“, so Nemeth.

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