Erste Festivalbilanz: Parndorf jubelt, Kobersdorf schwächelt

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Schloss-Spiele heuer mit weniger Zuspruch. Im Gegensatz dazu ist man in Parndorf zufrieden.

Auf der Seebühne Mörbisch und im Römersteinbruch dauert die Saison noch bis weit in den August, auf den Theaterbühnen ist der Festivalsommer aber bereits am Sonntag zu Ende gegangen.

Mit ganz unterschiedlichem Ausgang.

Während der Theatersommer Parndorf eine Auslastung von 99 Prozent vermeldet, ist Kobersdorf heuer mit 77,4 Prozent weit unter dem Zuspruch der vergangenen Jahre geblieben. Im Vorjahr waren es bei den Schloss-Spielen im Mittelburgenland noch fast 95 Prozent gewesen und auch in den Jahren davor stand stets ein Neuner vorne. Schloss-Spiele Kobersdorf und Theatersommer Parndorf sind Teil der Kultur-Betriebe Burgenland GmbH, einer Tochter der Landesholding.

Vielleicht liegt es an der Auswahl der Stücke. Parndorf-Intendant Christian Spatzek brachte mit „Liebesgeschichten und Heiratssachen“, von Johann Nepomuk Nestroy leichte Sommerkost auf die Bühne am Kirchenplatz. Eine Leichtigkeit, die Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ aus den späten 1920-Jahren selbstredend fehlt.

Fazit der KURIER-Premierenkritik Anfang Juli: „Der Intendant spielt lieber Nestroy“ – was der langjährige Kobersdorf-Direktor Wolfgang Böck heuer aber eben nicht gemacht hat.

2026 wirds lustig

Die Schloss-Spiele zogen dennoch eine „zufriedene Bilanz“. 10.952 Besucher wurden an 16 Abenden gezählt, eine Vorstellung musste wetterbedingt abgesagt werden. Nach Parndorf, wo bei Schlechtwetter vom Kirchenplatz in die Volksschule ausgewichen werden kann, kamen 5.000 Gäste zu insgesamt 18 Vorstellungen.

Im kommenden Jahr sollte es in Kobersdorf dank der britischen Komödie „Der nackte Wahnsinn“ von Michael Frayn wieder etwas zu lachen geben. Welches Stück 2026 in Parndorf gezeigt wird, steht indes noch nicht fest. THOR

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