Erfundene Vergewaltigung: Probezeit statt Strafe
Eine erfundene Vergewaltigung hatte für eine 19-Jährige am Mittwoch in Eisenstadt ein gerichtliches Nachspiel. Weil sie angab von zwei Ausländern vergewaltigt worden zu sein und ihre Aussage schließlich revidierte, wurde die junge Frau wegen falscher Beweisaussage und Verleumdung angeklagt. Da sie sich laut ihrem Verteidiger in einem "Stadium verzögerter Entwicklung" befinde, bekam sie von Richter Gabriele Nemeskeri in keine Strafe, sondern nur eine Probezeit von zwei Jahren (nicht rechtskräftig). "Wenn Sie sich in dieser Zeit nichts zuschulden kommen lassen, bekommen Sie keine Strafe", erklärte die Richterin der 19-Jährigen.
Die angebliche Tat ereignete sich Anfang September. Die junge Frau lernte zwei Ausländer im Zug kennen und ließ sich später in einem Park bei Bruckneudorf auf sexuelle Handlungen mit ihnen ein. Als sie ihre Mutter vom Bahnhof abholte, erzählte sie ihr, dass sie vergewaltigt worden sei. Die Frau brachte ihre Tochter aufs Polizeirevier, wo diese die "Vergewaltigung" schilderte. Erst nachdem ihre Mutter den Raum verlassen hatte, erzählte sie den Beamtinnen, dass sie freiwillig mit den Männern mitgegangen sei. Das beweisen auch Bild- und Videomaterial aus der Überwachungskamera des Bahnhofs. In einem nahe gelegenen Park kam es zum sexuellen Akt. "Das hat mir nicht gefallen, wenn mir das gefallen hätte, hätte ich es nicht angezeigt", sagte die Angeklagte bei ihrer Einvernahme. Dennoch soll sie zu keiner Zeit geäußert oder gezeigt haben, "dass sie das nicht will", sagte eine Ermittlerin. Nach den Einvernahmen der jungen Frau hatten die Beamtinnen nicht das Gefühl, dass Gewalt im Spiel gewesen ist.
Die beschuldigten Männer konnten nicht befragt werden, da sie nicht ausfindig gemacht wurden.
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