Entscheidend ist, „dem Herrgott eine Heimat zu geben“
Heimatliche Krippen, ihre burgenländische Variante, orientalische, sogenannte Laternenkrippen usw. „Welche mir am besten gefällt, kann ich nicht sagen, die Palette ist so breit gefächert, ich liebe sie alle“, schwärmt Gertrude Becker. Es zähle, „dem Herrgott eine Heimat zu geben.“
Dieser Passion kommt die „knapp 70-Jährige“ nicht alleine nach, seit 1993 gibt Becker Kurse, das dafür nötige Wissen hat sich die gebürtige Mattersburgerin vor mehr als 20 Jahren bei einer vierjährigen Ausbildung zur Krippenbaumeisterin in Innsbruck angeeignet. 1997 kam es zur Gründung des aktuell 46 Mitglieder starken Marzer Krippenbauvereins, Bezirk Mattersburg, dem Becker als Obfrau vorsteht.
In dieser Funktion kann sie am 7. und 8. Dezember zur 22. Ausstellung ins Pfarrheim laden (10 bis 18 Uhr), mit mehr als 50 Arbeiten der größten Krippenausstellung des Burgenlandes, wie die Meisterin des Faches erklärt. Am Samstag nach der Messe werden die Werke gesegnet. Ein Teil davon hat vor Kurzem beim Krippenbaukurs mit 30 Teilnehmern Formen angenommen. „Es gibt so viele Interessierte, das ist oft gar nicht zu packen“, schildert der Profi. Aus dem ganzen Burgenland von Nord bis Süd würden die „Gastarbeiter“ im Dienste des Weihnachtssymbols kommen. Die Materialien, „fast nur Holz und andere Naturmaterialien“, sind alle im Kurs inbegriffen. Der Miniatur-Hausbau umfasse sozusagen Maurerarbeiten genauso wie den Bau des Dachstuhls. „Da wird geschraubt, genagelt und geleimt“, beschreibt Becker – dies im zum Krippenlokal umfunktionierten ehemaligen „Beckerheurigen“.
Auf die Frage, ob man ein bestimmtes Talent mitbringen müsse, meint die Meisterin nur lachend: „Ich bring einen jeden hin.“ Wie viele sie selbst schon geschaffen hat? „Fragen Sie mich nicht, sehr, sehr viele“, meint Becker. Und damit soll noch lange nicht Schluss sein. „Solange die Gesundheit mitspielt, mache ich weiter. Zuerst kommt meine Familie, dann die Krippen. Sie sind meine Liebe.“ www.krippenbau.org
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