Einbrecher "lieben" Kaffeehaus

Einbrecher "lieben" Kaffeehaus
Hoher Schaden: Gastronom Gustav Gamauf aus Oberwart bekam schon zehn Mal unliebsamen Besuch. Pilotprojekt für Sicherheit gestartet.

Ich kann heuer gleich zwei Jubiläen feiern, 25 Jahre Stadt-Cafe und zehn Einbrüche." Gustav Gamauf beweist Humor. Galgenhumor. Der 56-Jährige wird wieder ernst und betont: "Meine Familie und die Mitarbeiter sind verängstigt." Der Gastronom aus Oberwart hatte des Öfteren unliebsamen Besuch, neun Mal im Geschäft, ein Mal in seinem Haus in Bad Tatzmannsdorf. "Dieser Einbruch in die privaten Räumlichkeiten hat mich am meisten belastet."

Zuletzt drangen Kriminelle im April diesen Jahres in das bekannte Kaffeehaus im Zentrum ein. "Die Polizei konnte sieben der zehn Delikte aufklären. Die Täter kommen aus dem In- und Ausland", schildert Gamauf. Der angerichtete Schaden sei jedes Mal weit höher als der Wert des gestohlenen Diebsgutes.

"Einen Betrieb positiv zu führen wird ohnehin immer schwieriger und dann gibt es auch noch solche äußeren Umstände", sagt der Gastronom. Es komme ja  einiges hinzu: die Beeinträchtigung im Betrieb durch die Spurensicherung, Gespräche mit der Polizei, die Protokollaufnahme, Gegenüberstellungen und Gerichtsverfahren.

Projekt

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"Ich habe  schon einiges installiert – Eisentor beim Eingang, Gitter und Metallrollos bei den Fenstern, Videoüberwachung, Bewegungsmelder", so Gamauf. "Mehr geht fast nicht."

Er sei überzeugt, dass die Kriminalität noch weiter steigen werde, denn "das ist ein gesellschaftspolitisches Problem". Deshalb halte er das Pilotprojekt "Gemeinsam für mehr Sicherheit in der Gemeinde" für eine gute sinnvolle Sache. In  Oberwart, Unterfrauenhaid und Kittsee wurde dieses vom Land in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) gestartet.

"Dabei geht es um Kriminalprävention, das umfasst neben Einbrüchen auch Trickbetrug oder Internetkriminalität", erläutert KFV-Landesstellenleiter Thomas Leitner. Den Anfang bildet eine Sicherheitsumfrage, daraus abgeleitet wird eine Vortragsreihe für die Bevölkerung sowie ein Workshop für Jugendliche abgehalten.

"Ziel ist es, für jede Gemeinde ein individuelles Sicherheitsleitbild zu erarbeiten", stellt Leitner klar.

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