Drogerie Haenlein: Konkurs wegen Konkurrenz

Eisenstädter Drogerie Haenlein hat Konkurs angemeldeet
Eisenstadt: Totalabverkauf als letzte Maßnahme. Kunden standen sich in Schlangen an.

Wenn das Geschäft in der Vergangenheit nur auch derart floriert hätte: In der Foto-Fachdrogerie Haenlein auf der Eisenstädter Fuzo reihen sich am Montag Kunden in meterlange Schlagen zur Kassa ein. Ob Parfüm, Dekorartikel oder Reformhausware – alles findet dank 50 Prozent-Rabatt auf das gesamte Sortiment reißenden Absatz.

Zu spät. Vergangenen Freitag wurde über die „Wilhelm Haenlein OG Foto Drogerie“ am Landesgericht Eisenstadt der Konkurs eröffnet. „Der Schuldner hat den Konkursantrag eingebracht“, sagt Masseverwalter Gerwald Holper auf KURIER-Anfrage. Der Schuldenstand belaufe sich auf rund 1,1 Millionen Euro. Die Überschuldung beträgt laut KSV an die 800.000 Euro. Von der Insolvenz des Unternehmens, das sich seit den 1930er-Jahren in Familienbesitz befindet, sind rund 55 Gläubiger und sechs Dienstnehmer betroffen. Die Frist für die Anmeldung von Forderungen endet am 10. Juni.

Gründe für die Insolvenz aus Sicht des Masseverwalters? „Die liegen in der Entwicklung dieses Segments“, sagt Holper. Große Ketten wie Bipa, DM oder Marionnaud seien eine zu große Konkurrenz. Leider funktioniere diese Art von Familienunternehmen heutzutage nicht mehr, dabei sei die Familie „sehr bemüht“, der Totalabverkauf die „beste Lösung“. Für Holper ist es „kein Thema: Das Fehlen der Drogerie wird eine große Lücke reißen.“

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