Streit zwischen Prostituierten eskalierte
Dienstagmorgen in Draßburg, Bezirk Mattersburg. Bis auf ein Absperrband der Polizei rund um das Nachtlokal zeugt nichts von den Vorkommnissen der vergangenen Stunden. Was war passiert: Gegen 4.15 Uhr kam es in dem Bordell auf dem idyllischen Hauptplatz der rund 1100 Seelen-Gemeinde zu einer Messerstecherei unter zwei Prostituierten.
Die beiden rumänischen Staatsbürgerinnen waren in Streit geraten, in dessen Verlauf eine der beiden Kontrahentinnen, eine 22-jährige Frau, ein Messer zückte und auf ihre gleichaltrige Kollegin einstach. Das Opfer erlitt bei der Attacke einen Lungen-Stich, hieß es von seiten der Landespolizeidirektion. Die Schwerverletzte wurde mit der Rettung ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Eisenstadt gebracht. Die mutmaßliche Täterin flüchtete in einem Auto in unbekannte Richtung. Nach der Rumänin laufe eine flächendeckende Fahndung, informiert Oberstleutnant Helmut Marban von der Landespolizeidirektion auf KURIER-Anfrage. „Weil die Täterin namentlich bekannt ist und wir wissen, wie sie aussieht, wird sie uns sicher ins Netzt gehen.“ Dass sich die Frau laut erster Informationen nach Sopron abgesetzt habe, könne Marban nicht bestätigen. Bei der Tatwaffe handle es sich vermutlich um ein Küchenmesser. Auslöser für die Auseinandersetzung seien persönliche Motive gewesen, ein krimineller Hintergrund werde von den Ermittlern ausgeschlossen. Allerdings sei im Laufe des Abends – das Lokal war in der Nacht zum Dienstag nicht geöffnet – Alkohol geflossen.
Stationäre Behandlung
Das Opfer der Messerattacke wird im Krankenhaus stationär behandelt, „ihm geht es soweit gut“, erklärt Christa Praher-Ennöckl, Sprecherin des Spitals. Laut behandelndem Arzt sei die 22-Jährige im Bereich des Brustkorbes verletzt worden, das Messer habe die Lunge erwischt. Wenn es der Allgemeinzustand der Patientin erlaube, könne sie in ein paar Tagen wieder entlassen werden, sagt Praher-Ennöckl.
Zum Streit unter den Rumäninnen dürfte es dem Vernehmen nach bei einer privaten Party gekommen sein. Davon hat eine Anrainerin „nichts mitgekommen. Wir haben keinen Lärm oder dergleichen gehört“, sagt die Draßburgerin. Die Frau könne „nichts Schlechtes über das Lokal sagen, es ist noch nie etwas passiert.“
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