Doskozil ehrt deutschen HNO-Arzt mit höchster Auszeichnung des Burgenlandes
Die Geehrten mit Hans Peter Doskozil (Mitte): Bernhard Loidl, Ewald Pfleger, Wolfgang Horvath und Andreas Dietz (v. li.).
Das Burgenland und die Stadt Leipzig im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt verbinden drei Dinge: Die Namensgleichheit des südwestlich der Stadt gelegenen Landkreises Burgenland. Der Leipziger Verlag Breitkopf & Härtel mit engen Beziehungen zu und einer besonderen Rolle im Verlagsnetz Joseph Haydn. Und Andreas Dietz, seines Zeichens Leiter der Universitätsklinik Leipzig.
Dietz ist aber auch anerkannter HNO-Spezialist (Hals-Nasen-Ohren) und behandelt beziehungsweise operiert den Kehlkopf von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Seit dem Wochenende gibt es eine weitere Verbindung, Dietz erhielt von Doskozil das Komturkreuz, also die höchste Auszeichnung des Landes. Dieses wird an Personen verliehen, die durch öffentliches oder privates Wirken besondere Leistungen für das allgemeine Wohl vollbracht oder sonst das Ansehen und die Entwicklung des Landes Burgenland gefördert haben, sowie an Personen, die sich Verdienste auf Sachgebieten erworben haben, die in Vollziehung Landessache sind (§1, LGBl. Nr. 20/1967) – zusammengefasst in der Presseaussendung: „außergewöhnlichen Leistungen und herausragendes Engagement“.
„Kein Privatorden“
Kritik folgte postwendend. Als die Verleihung bekannt wurde, meldete sich FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer zu Wort. Er verstehe und respektiere, dass Doskozil seinem HNO-Arzt aus Deutschland verbunden sei, aber: „Das Komturkreuz des Landes ist kein Privatorden des Landeshauptmannes.“
Auch der interimistische NEOS-Landessprecher Christoph Lach kritisierte die Entscheidung: „Wenn der Landeshauptmann seinem persönlichen HNO-Arzt das Komturkreuz umhängt, dann ist das kein Zeichen objektiver Anerkennung, sondern ein fragwürdiges Signal politischer Selbstbedienung.“
"Kleingeistigkeit"
Im LH-Büro konnte man die Kritik nicht nachvollziehen: „Das Burgenland ist ein aufstrebender Standort für Spitzenmedizin – da kann es nur von Vorteil sein, Kontakte zu europaweit anerkannten Spezialisten zu stärken, die uns bei unserem Offensivkurs unterstützen.“ Es sei wichtig, Experten mit an Bord zu haben und ihnen dafür „Respekt durch eine rein symbolische Geste zu zeigen“, hieß es zur APA.
„Dass die Opposition sogar die Würdigung medizinischer Leistungen und das Einbringen von internationaler Expertise in ihrer Kleingeistigkeit schlechtmacht, passt gut in die Strategie der FPÖ, ein vergiftetes Politklima zu schaffen“, meinte SPÖ-Klubchef Roland Fürst.
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