"Parteigünstling": Kritik an Doskozils Besetzung in der Burgenland Holding

"Parteigünstling": Kritik an Doskozils Besetzung in der Burgenland Holding
Hans Peter Rucker (re.) und Gerald Goger (Mitte) leiten ab 2024 gemeinsam die Landesholding (li. Landesrat Dorner)

Hans Peter Rucker (56) und Gerald Goger (52) leiten ab 1. Jänner 2024 gemeinsam die Landesholding mit rund 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 2,8 Milliarden Euro. Rund 80 Unternehmen befinden sich unter dem Dach der Holding, darunter die Burgenland Energie (BE) als Cash Cow.

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Der frühere Banker Rucker hatte die Holding seit 2016 allein geführt. Im heurigen Sommer kündigte das Land an, künftig werde es eine Doppelspitze für Wirtschaft und Technik geben. „Aufgrund der Größe und Komplexität der Landesholding“, begründete LH Hans Peter Doskozil als Aufsichtsratsvorsitzender.

Rucker sowie Goger – er leitet innerhalb der Holding die Immobiliensparte – galten von Anfang an als gesetzt. Insgesamt gab es elf Bewerber für die Positionen, die drei bestgereihten mussten sich einem Hearing stellen. Die Funktionsperiode dauert fünf Jahre, über die Landtagswahl 2025 hinaus.

Als Sprecher des Vorstandsduos ist Rucker die Nummer eins. Goger bleibt vorerst auch Geschäftsführer der Immobiliensparte, Anfang 2024 wird diese Funktion neu ausgeschrieben.

 

Besonders Goger ist ÖVP und FPÖ ein Dorn im Auge. Er sei für den „dubiosen Verkauf der Landesreinigungsfirma an einen Parteigünstling verantwortlich“, meint Patrik Fazekas (ÖVP). „Wo einst die FPÖ für Ordnung und Effizienz sorgte, wütet nun die Verschwendungssucht der Doskozil-SPÖ“, teilt auch FPÖ-Chef Alexander Petschnig aus. 

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Die Reaktion aus dem Doskozil-Büro ist nicht weniger scharf: Es sei „ungustiös, dass ÖVP und FPÖ die tadellose Besetzung in einer funktionierenden Holding kritisieren, während ihre wirtschaftliche und moralische Hinterlassenschaft im Kurz-Prozess verhandelt und in der Pilnacek-Kommission aufgearbeitet wird“.

 

Anfang 2024 stehen zwei weitere Ausschreibungen an: Im Landesverwaltungsgericht gilt Vizepräsident Thomas Giefing als Favorit fürs Präsidentenamt, nachdem die Präsidentin einen Antrag auf Pensionierung wegen Dienstunfähigkeit gestellt hat. Bestellt wird von der Landesregierung.

Wer Heinz Zitz an der Spitze der Bildungsdirektion nachfolgt, ist offen. Der Bildungsdirektor wird vom Bildungsminister im Einvernehmen und auf Vorschlag des Landeshauptmanns bestellt.

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