"Disco P3" dreht die Musik ab

"Disco P3" dreht die Musik ab
Kult-Lokal schließt die Pforten. Am Montag wird der Konkursantrag ein­gereicht. Fortführung ist nicht geplant.

Das Nachtleben im Südburgenland wird um eine Attraktion ärmer. Derzeit noch in der Sommerpause, wird die "Disco P 3" in Stegersbach ihre Pforten auch nicht mehr öffnen.

"Am Montag wird der Konkursantrag eingebracht", erfuhr der KURIER aus gut informierten Kreisen.

Die Geschichte des Szenelokals ist eine lange: Im April 1993 unter dem damaligen Namen "P 2" als erste Großraum­diskothek des Südburgenlandes in Betrieb gegangen, zählten Generationen von Nachtschwärmern zu seinen Gästen. Zahlreiche Top-Acts gaben sich die Klinke in die Hand – DJ Ötzi stand ebenso auf der Bühne wie Scooter, Fun Factory oder auch Schlagersängerin Simone.

2009 folgte dann die Umbenennung in "Disco P3", ein neuer Geschäftsführer übernahm das Ruder.

Keine Fortführung

"Es hat Versäumnisse gegeben. Man kann eine Diskogeneration nur zwei bis drei Jahre binden, dann muss man eine neue aufbauen. Und sich auch der Musik anpassen", nennt der Insider als Gründe. Seit zwei Jahren würden auch Feste – ver­anstaltet vor allem von diversen Sport­vereinen – in der Region immer mehr zunehmen. "Fast jedes Wochenende ist so eine Unterhaltung mit Live-Musik oder DJ, immer weniger Leute gehen gezielt in eine Diskothek."

Eine fünf Mal höhere Qualität als ein normales Fest müsse eine Diskothek bieten, um die Besucher zu locken, weiß der Insider. Aber das koste viel mehr Geld und bringe ein höheres Risiko.

Eine Fortführung werde es nicht geben, drei Angestellte seien von dem Konkurs betroffen. Über die Höhe der Außenstände wurden keine Angaben gemacht.

Der Geschäftsführer war für den KURIER nicht erreichbar, der beauftragte Rechtsanwalt wollte keine Stellungnahme abgeben.

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