Stefan László: "Baumeister der Diözese" bekam sogar Besuch vom Papst

Bischof Stefan Laszlo
Vor 65 Jahren wurde die Diözese Eisenstadt gegründet – Bischof Stefan László prägte sie als „Baumeister der Kirche im Burgenland“.

Am 11. November 1960 wurde ein bedeutendes Kapitel der burgenländischen Kirchengeschichte aufgeschlagen: Papst Johannes XXIII. erhob die Apostolische Administratur Burgenland zur eigenständigen Diözese Eisenstadt. Zum ersten Bischof wurde DDr. Stefan László bestellt, der im Martinsdom inthronisiert wurde.

Der 1913 in Pressburg (Bratislava) geborene László wuchs in Trausdorf an der Wulka auf. Nach dem Theologiestudium an der Universität Wien empfing er 1936 im Stephansdom durch Kardinal Theodor Innitzer die Priesterweihe. Nach Kaplansjahren in mehreren burgenländischen Pfarren promovierte er in Wien und Rom zum Dr. theol. und Dr. iur. can.

Ab 1939 wirkte László in der Apostolischen Administration des Burgenlands, wo er als Kanzleidirektor und Leiter der Caritas tätig war. 1954 wurde er zum Apostolischen Administrator ernannt und zwei Jahre später zum Titularbischof von Metellopolis geweiht – als erster Burgenländer an der Spitze der kirchlichen Verwaltung.

Zu seinen wichtigsten Initiativen zählte der Ausbau kirchlicher Strukturen

  • die Restaurierung der späteren Domkirche in Eisenstadt,
  • der Neubau des Knabenseminars Mattersburg sowie
  • die Wiedererrichtung der Lehrerbildungsanstalt 1957.
  • Daraus entwickelte sich die „Stiftung Pädagogische Akademie Burgenland“, getragen von Diözese und Republik.

Helfer in der Ungarnkrise

Während der Ungarnkrise 1956 organisierte László Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge. Die Diözesansynode 1959 bereitete den Schritt zur Diözesegründung vor.

László nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und wirkte in mehreren vatikanischen Kommissionen. 1970/71 leitete er die Zweite Diözesansynode mit Schwerpunkt auf pastoraler Arbeit und Laienmitwirkung. Unter seiner Führung entstand das Haus St. Martin in Eisenstadt.

Ein Höhepunkt war der Besuch von Papst Johannes Paul II. am 24. Juni 1988 mit einer Messe in Trausdorf. Nach fast vier Jahrzehnten an der Spitze der Diözese trat László 1992 zurück. Er starb 1995 in Eisenstadt und wurde in der Krypta des Doms beigesetzt.

Oft als „Baumeister der Diözese“ bezeichnet, hinterließ László ein reiches Erbe an kirchlichen Neubauten, sozialen Einrichtungen und internationalen Kontakten. Sein Engagement galt besonders den burgenländischen Kroaten und Ungarn, deren liturgisches und seelsorgliches Leben er förderte.

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