Die Kelag aus dem Süden spitzt auf weitere Geschäfte im Osten

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Neudörfl und Bad Sauerbrunn sollen mit Abwärme von FunderMax versorgt werden.

Der Vorstandsdirektor der Kärntner Kelag und Geschäftsführer der Kelag Wärme GmbH, Harald Kogler, kennt Neudörfl und Bad Sauerbrunn aus der Zeit, als er Geschäftsführer (bis 2005) von FunderMax in Neudörfl war. Aus den Augen hat er den Betrieb nicht verloren. Aus dieser Zeit dürfte sich eine gewisse wirtschaftliche Freundschaft entwickelt haben. Denn Kelag-Wärme möchte sich in der Region südlich von Wr. Neustadt ausbreiten. Sie setzt somit einen weiteren Fuß – einen hat sie bereits in Pinkafeld – in die burgenländische Energiewirtschaft. Die Gemeinden Bad Sauerbrunn und Neudörfl sollen nämlich mit Abwärme des holzverarbeitenden Betriebes – hier werden Spanplatten im großen Stil hergestellt – versorgt werden. 7,2 Millionen Euro sollen investiert werden und bis Ende dieses Jahres etwa zwölf Kilometer Fernwärmeleitungen zur Versorgung von privaten Haushalten sowie Gewerbebetrieben verlegt werden.

Weitere Projekte

Im Endausbau will man pro Jahr rund 24 Millionen Kilowattstunden Energie für Raum- und Wasserwärme liefern, dies entspricht dem Bedarf von etwa 4000 Wohnungen. Derzeit liefert Kelag-Wärme bereits an die zwölf Millionen Kilowattstunden und zwar ins Altersheim Neudörfl und in das Gesundheitszentrum in Bad Sauerbrunn. Für die Fernwärmeversorgung setzt Kelag Abwärme ein, die bisher ungenutzt geblieben ist, sagt Kogler: „Als Ausfallreserve errichten wir neben dem Biomasseheizkessel von FunderMax einen Erdgaskessel, damit können wir unseren Wärmekunden ein sehr hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleisten.“

Für Harald Kogler und die Kelag wird dieses Projekt wahrscheinlich nicht das letzte sein: „Selbstverständlich sind wir noch an anderen Projekten interessiert, nämlich überall dort, wo viele Menschen leben.“

Am kommenden Montag finden in Bad Sauerbrunn bzw. am Dienstag in Neudörfl Informationsabende statt. Denn Kelag-Wärme will ja nicht nur Betriebe beliefern, sondern auch Haushalte – und öffentliche Objekte.

Gesprächsbereit

Bad Sauerbrunns Bürgermeister, Gerhard Hutter, zeigt sich gesprächsbereit. „Warum nicht“, sagt er im KURIER-Gespräch. Es sei vom Preis abhängig, wo die Gemeinde Energie kauft. Eines ist für Hutter aber klar: „Burgenland Energie muss sich bewegen. Sie ist zu teuer.“ Dennoch ist Bürgermeister Hutter der Meinung, dass die Gemeinden im eigenen Land Energie kaufen sollten.

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