Gefährliche Versäumnisse: Brandschutz in Schule lückenhaft

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Fehlende Türen, kein Fluchtplan, alte Technik – nach zwei Jahrzehnten droht die mittelburgenländische Gemeinde unter Druck zu geraten.

Von Gernot Heigl

In der Volks- und Mittelschule Deutschkreutz bestehen gravierende Sicherheitsmängel beim Brandschutz. Rund 200 Kinder besuchen das Gebäude, das laut Bürgermeister Andreas Kacsits (ÖVP) bereits rund 60 Jahre alt ist. Eine Lösung soll laut ihm noch diese Woche gefunden werden.

Die Gemeinde hat zuletzt in die Sanierung der Infrastruktur investiert, unterstützt durch 50.000 Euro Bedarfszuweisungen des Landes. Dennoch bestehen laut einem Expertengutachten vom Dezember 2024 weiterhin erhebliche Defizite. So fehlen Brandabschnittstüren, besonders im Bereich der Volksschule. Eine Insiderin schilderte, dass Kinder im Brandfall teilweise in der Garderobe eingeschlossen wären, wenn der Haupteingang unpassierbar ist.

Keine Benützungsfreigabe für Schule?

Auch die Fluchtwegsbeleuchtung ist unvollständig. Bereits am 28. November 2024 fand ein Lokalaugenschein statt, der zahlreiche Mängel bestätigte – einige davon reichen Jahrzehnte zurück. Der ursprüngliche Umbauplan für brandschutztechnische Maßnahmen wurde schon 2003 genehmigt, jedoch offenbar nie vollständig umgesetzt.

Laut Gerüchten gibt es bis heute keine Benützungsfreigabe oder Fertigstellungsmeldung. Bürgermeister Kacsits räumte ein, dass seine Vorgänger, insbesondere Manfred Kölly, über Jahre keine ausreichenden Modernisierungen vorgenommen hätten. „Diese Versäumnisse holen uns jetzt ein“, sagte er.

Gutachten deckt Versäumnisse auf

Das Gutachten listet über ein Dutzend Mängel auf: fehlende Brandschutztüren im Keller, kein Brandschutz- und Fluchtwegplan, kein Feuerlöscher beim Heizraum sowie fehlende Prüfprotokolle für Elektrik, Blitzschutz, Heizung und Trinkwasser. Einige dieser Punkte seien inzwischen behoben, aber nicht alle.

Für die verbleibenden Arbeiten fehlen der Gemeinde laut Kacsits die finanziellen Mittel – die Gesamtkosten werden auf rund 150.000 Euro geschätzt. Dennoch will der Bürgermeister das Thema „Sicherheit in der Schule“ am Freitag im Gemeindevorstand behandeln. „Ich will das endlich erledigen“, betonte er.

Gemeinde trägt volle Verantwortung

Das Land verwies darauf, dass die Gemeinde Deutschkreutz als Schulerhalter für die Bausubstanz, Erhaltung und Finanzierung verantwortlich sei. „Der Bürgermeister ist Baubehörde für die Schule und damit zuständig für die Einhaltung der baurechtlichen Bestimmungen, die auch die Brandsicherheit umfasst“, heißt es in einer Stellungnahme.

Kacsits ist sich der Verantwortung bewusst: „Mir ist klar, dass ich im Ernstfall die alleinige Verantwortung trage. Es geht um den Schutz der Kinder“, sagte er. Er hoffe, dass alle politischen Vertreter an einer raschen Lösung mitarbeiten.

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