Deutscher Militärkonvoi im Südburgenland: Was steckt dahinter?

Deutsche Militärfahrzeuge auf einer Straße im Südburgenland
Tausende Durchfahrten von Fahrzeugen ausländischer Armeen wie der deutschen Bundeswehr sind in Österreich Routine.

Zusammenfassung

  • Ein Facebook-Posting löste Spekulationen über rund 40 bis 50 Militärfahrzeuge zwischen Oberwart und Großpetersdorf aus.
  • Laut Bundesheer-Sprecher Michael Bauer handelt es sich wahrscheinlich um eine Übung oder Fahrzeugüberstellung, nicht um eine Verbindung zum Ukraine-Krieg.
  • Militärbewegungen in Österreich unterliegen dem Truppenaufenthaltsgesetz von 2002, das genaue Vorschriften für ausländische Truppen enthält.

Ein Facebook-Posting sorgte kürzlich für einige aufgeregte Kommentare: Rund 40 bis 50 Militärfahrzeuge der deutschen Bundeswehr wurden zwischen Oberwart und Großpetersdorf gesichtet. Unter dem Posting stellten Facebook-User eine Verbindung zum aktuellen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Ungarn her, andere sahen bereits Vorbereitungen zum "3. Weltkrieg".

Handelte es sich um eine Übung, eine Truppenverlegung oder etwas anderes?

"Solche Bewegungen sind nichts Ungewöhnliches", erklärt Michael Bauer, Sprecher des Bundesheeres, der immer wieder mit derartigen Anfragen zu tun hat.

Jedes Jahr finden mehrere Tausend Durchfahrten und Überflüge ausländischer Streitkräfte statt – ein seit Jahren konstantes Niveau. Dabei handle es sich fast ausschließlich um logistische Transfers oder Übungen.

Strenge Regeln für Militärbewegungen

Grundlage dafür ist das Truppenaufenthaltsgesetz von 2002, das genau regelt, wie ausländische Armeen Österreich passieren dürfen. "Es braucht einen Antrag mit detaillierten Angaben zu Fahrzeugen, Kennzeichen, Personal, Waffen und Munition sowie exakten Ein- und Austrittspunkten", so Bauer.

Diese Durchfahrten erfolgen meist auf festgelegten Routen.

Kein Zusammenhang mit Ukraine-Krieg

Immer wieder taucht die Frage auf, ob diese Bewegungen mit dem Ukraine-Krieg zusammenhängen. Bauer stellt klar: "Durch Österreich führt keine direkte Verbindung zur Ukraine. Waffenlieferungen laufen zum Beispiel über Polen, nicht über Österreich."

Im konkreten Fall im Burgenland könnte es sich laut Bundesheer um eine Fahrzeugüberstellung oder eine Übung gehandelt haben. "Einige dieser Fahrzeuge werden in Österreich produziert und ausgeliefert", so Bauer. Er geht davon aus, dass es sich beim aktuellen Fall "zu 99 Prozent" um eine Übung gehandelt hat.

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