Militärkommando Burgenland sieht Personal als Schlüsselfrage

Der burgenländische Militärkommandant Gernot Gasser hat am Donnerstag Bilanz über das vergangene Jahr gezogen. Die zuletzt angespannte Budgetlage habe sich "erheblich verändert", hielt er fest, gleichzeitig müsse man aber bedenken, dass das Bundesheer nicht auf-, sondern nachrüste, um aufzuholen, was in den vergangenen 30 Jahren versäumt worden sei.
Als Schlüsselressource sieht er das Personal. Eine Erhöhung der Einsatzstärke wäre aus seiner Sicht wünschenswert.
Im Burgenland suche man vor allem Unteroffiziere, von denen man nach wie vor mehr verliere als dazugewinne, sagte Gasser. Bei den Offizieren nähere man sich jener Zahl, die den Bedarf decke.
Mit dem Krieg in der Ukraine sei die militärische Landesverteidigung wieder in den Fokus gerückt. Angesichts der Bedrohungslage sei eine Truppenstärke von 55.000 Soldatinnen und Soldaten aus seiner Sicht aber nicht ausreichend.
Soll der Grundwehrdienst verlängert werden?
Überlegt werden müsse auch, ob sechs Monate Grundwehrdienst nicht zu kurz seien. In anderen Ländern dauere dieser zwischen neun und zwölf Monate. In der Ausbildung müsse man auch berücksichtigen, dass das Gerät komplexer werde, hielt Dieter Schadenböck, Kommandant des Jägerbataillons 19 in Güssing, fest.
2025 soll im Burgenland die Kaserne Bruckneudorf (Bezirk Neusiedl am See) mit zwei Stromaggregaten und einem eigenen Blockheizkraftwerk autark werden. In Eisenstadt und Güssing ist die Autarkie laut Militärkommando im Wesentlichen schon gegeben.
Weniger Personalaufwand verzeichnet das Militärkommando derzeit beim Assistenzeinsatz an der burgenländischen Grenze, der momentan rund 270 Personen umfasst. Das liege an der 2024 deutlich geringeren Zahl an Aufgriffen, so Gasser.
Kommentare