Deponie: "Sorge um unser Trinkwasser"

Deponie: "Sorge um unser Trinkwasser"
Neudorf/Parndorf: Gegner fordern Bohrungen um Standorttauglichkeit zu prüfen und Kontaminierung des Grundwassers auszuschließen.

Ruhig war es in den letzten Monaten um die heftig kritisierte Baurestmassendeponie in Neudorf bei Parndorf geworden. Doch die Gegner – allen voran der Verein "ÜbersLeben" – haben den Kampf nicht aufgegeben und sich hinter den Kulissen für die nächste Runde  gewappnet.

Im Jänner 2012 konnten die Betroffenen einen ersten Teilerfolg für sich verbuchen – der Antrag des Deponiebetreibers AVE für eine Reststoffdeponie  wurde zurückgezogen. Wie angekündigt, hat der Verein  jetzt die bestehende Baurestmassendeponie ins Visier genommen, "weil es Zweifel gibt, ob dort alles hundertprozentig den Vorschriften entspricht", erklärt Andrea Prikler vom Verein "ÜbersLeben".

Gutachten

Ein Gutachten zeige auf, dass die Bodenschichten der Parndorfer Platte zumindest teilweise Grundwassereinzugsgebiet für den Neusiedler See seien und somit die geologischen Voraussetzungen für den Betrieb der bewilligten Deponie nicht vorlägen. "Wir sind in großer Sorge um unser Trinkwasser", erklärt Prikler den Grund für den hartnäckigen Kampf. "Wir fordern neue Bohrungen, damit wir sehen, was schon alles drinnen ist im Boden, doch die AVE hat die Bohrungen bisher verweigert", sagt Prikler.

Ein neues Rechtsgutachten könnte die Gegner einen entscheidenden Schritt weiter bringen. Es besagt,  wenn die Kontaminierung des Grundwassers  nicht mit 100- prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden könne, könnten möglicherweise die Trinkwasserversorgung und das Grundwasser der gesamten Region gefährdet sein. Es sei also Gefahr im Verzug. Weil öffentliches Interesse bestehe, müsse der Deponiebetreiber die Probebohrungen gewähren. Wenn sich der Verdacht, dass der Standort im Natura-2000-Gebiet nicht geeignet ist, erhärte, müsste der Genehmigungsbescheid aufgehoben und das Verfahren neu aufgerollt werden, ist Prikler überzeugt.

Die zuständige Landesrätin Michaela Resetar, ÖVP, wurde aufgefordert, neue Bohrungen zu veranlassen. "Vorher müssen wir aber noch die Rechtssicherheit des Gutachtens prüfen", heißt es aus dem Büro der Landesrätin.

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