Das langsame Bohren der Grünen wider die Bodenversiegelung
Als Oppositionspartei haben es die burgenländischen Grünen nicht einfach. Aufgrund langjähriger Erfahrung ist dem Team rund um Landessprecherin Regina Petrik bewusst, dass sich politische Erfolge – wenn überhaupt – nur langsam einstellen.
So verhält es sich auch mit dem aktuellen Kampagnenthema der burgenländischen Grünen – der Bodenversiegelung beziehungsweise dem Bodenverbrauch.
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„Einerseits wird ein Business Park nach dem anderen gebaut, andererseits haben wir leer stehende Gebäude, die nicht genutzt werden. Kein Mensch versteht, warum dauernd etwas neu betoniert wird, während woanders einiges leer steht“, sagt Petrik im aktuellen KURIER Talk.
KURIER Talk mit Regina Petrik
Was es bräuchte, um diese Problematik zu lösen? „Ein ordentliches Leerstandsmanagement auf Landesebene.“ Womit wir auch schon bei den Zuständigkeiten wären. Und da ist es auf den ersten Blick doch verwunderlich, dass es vom Bund kaum Akzente zum Thema Bodenversiegelung gibt, obwohl die Grünen in der Regierung sind.
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„Weil das nicht in die Zuständigkeit des Bundes fällt“, sagt Petrik. Zwar werde derzeit gemeinsam mit den Ländern eine Bodenstrategie erarbeitet, allerdings „sind die Länder nicht sehr ambitioniert, sich selbst klare Vorgaben zu machen“, kritisiert Petrik. Auch im Burgenland soll jede Gemeinde bis 2026 ein örtliches Entwicklungskonzept vorlegen.
„Unser Problem ist, das vor 20, 30 Jahren wahnsinnig viel in Bauland umgewidmet wurde – und das darf dann natürlich bebaut werden“, sagt Petrik. Statt ständig neue Business Parks zu errichten, solle man lieber die Gemeinden unterstützen und ermutigen, Flächen auch rückzuwidmen. Ob Grün das gelingen wird? „Wir werden jedenfalls lästig bleiben“, verspricht Petrik.
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