Das lange Warten auf eine Apotheken-Konzession

Das lange Warten auf eine Apotheken-Konzession
Zwei Pharmazeutinnen haben Ansuchen für zusätzliche Apotheken in der Landeshauptstadt gestellt. Ob aber auch nur eine davon genehmigt wird, ist fraglich.

Drei - alteingesessene - öffentliche Apotheken gibt es in Eisenstadt, zwei weitere könnten über kurz oder lang dazukommen. Zumindest liegen beim Magistrat der Freistadt gleich zwei Anträge zur Bewilligung einer Apotheken-Konzession

Einer davon ist ganz frisch, der zweite bereits seit vier Jahren anhängig.  

Und auch die Pharmazeutin, deren Ansuchen erst wenige Tage alt ist und die noch nicht namentlich genannt werden möchte, macht sich keine Illusionen und rechnet im KURIER-Gespräch mit "einem jahrelangen Verfahren". 

Warum dauert das so lange?

Zunächst haben Inhaber öffentlicher Apotheken und betroffene Ärzte (z. B. mit Hausapotheke) sechs Wochen Zeit, um beim Magistrat (oder einer Bezirkshauptmannschaft) "etwaige Einsprüche geltend zu machen". 

Um überhaupt "Teil des Verfahrens zu werden", empfiehlt die Apothekerkammer Mitgliedern vom Einspruchsrecht Gebrauch zu machen, sagt Burgenlands Kammerpräsident Dieter Schmid

Zum Verfahren gehört immer auch eine umfassende Bedarfserhebung durch die Wirtschaftsabteilung der Österreichischen Apothekerkammer.  

Und dann soll da und dort auch schon ein kräftiges Wiehern des Amtsschimmels zu vernehmen gewesen sein. 

Die oben erwähnte Konzessionswerberin für Eisenstadt weiß von einem Fall in einem anderen Bundesland, wo monatelang auf bloß eine Unterschrift gewartet werden musste. 

Würde die Landeshauptstadt mit ihren derzeit 16.000 Einwohnern eine vierte Apotheke brauchen? 

Magdalena Müntz, deren Familie seit 1912 im Besitz der Salvator Apotheke unweit des Schlosses Esterhazy ist, sagt dazu ganz allgemein: "Jede weitere Apotheke nimmt den bestehenden etwas weg".

Die neue Konzessionswerberin sieht das mit Verweis auf den starken Zuzug nach Eisenstadt naturgemäß anders. Standort der neuen Apotheke wäre das Gesundheitszentrum in unmittelbarer Nähe des Stadterweiterungsgebietes Kirchäcker. 

Bis 2030 soll das gesamte Areal verbaut sein, in Summe werden dann 1.800 bis 2.000 Menschen im Stadterweiterungsgebiet im Süden der Freistadt leben. 

Bis dahin ist vermutlich auch schon über die beantragte Apothekenkonzession entschieden.

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