Das Ende einer Lokal-Legende am Neusiedler See: Podo Bar sperrt zu
Jetzt ist es fix. Das Podo schließt seine Pforten. Am Wochenende wird im legendären Lokal am Nordstrand in Podersdorf noch ein letztes Mal gefeiert. 19 Jahre lang war Pächter Hanno Ehrenreiter stets darum bemüht, seine Gäste mit neuen Gerichten zu verwöhnen – immer mit einem Lächeln auf den Lippen und einem offenen Ohr für jedermann. "Ich fürchte mich schon vor dem Wochenende", sagt ein emotionaler Podo-Chef.
Dem Aus waren finanzielle Turbulenzen vorausgegangen, ein wurde Insolvenzverfahren eröffnet. "Gespräche über Fortführungskonzept scheiterten, deshalb hat der Masseverwalter die Reißleine gezogen und den Pachtvertrag gekündigt", gibt Peter Stromberger vom Kreditschutzverband von 1870 Auskunft. Ein Disput mit der Gemeinde, über deren ausgelagerte GmbH Ehrenreiter das Gebäude gepachtet hatte, macht ihm den Abschied nicht einfacher. Um das Restaurant wieder gewinnbringend führen zu können, hätte der Podersdorfer investieren müssen. Die Gemeinde soll sich quer gestellt haben. Stimmt nicht, sagt Tourismus-Geschäftsführer Hannes Anton. Man habe "nichts unternommen, um den Mieter aus dem Objekt zubekommen", betont Anton.
Rückhalt
In sozialen Medien löst die Nachricht von der Schließung des Podo Entsetzen aus. Podo-Fans stärken "ihrem" Wirt den Rücken. Ehrenreiter möchte weiter machen – wo wird sich zeigen.
Wie es am Standort weitergehen soll, ist ungewiss. Fest steht nur, dass dem Kult-Lokal ein weiterer Gastronomiebetrieb folgen soll. In welcher Form und mit welchem Konzept ist noch offen.
Indes werden die Pläne für das neue Kite-Zentrum am Gelände des ehemaligen Nord-Hafens, unmittelbar neben dem Podo, konkret. Die Kiteschule kitesurfing.at siedelt in den Norden, wo sie gemeinsam mit "kite2fly" mehr Infrastruktur für Kitesurfer bieten möchte. Der Kite-Strand wird um ein vielfaches größer. Entgegen allem Gerede, dass Surfer in Podersdorf ohnehin nicht erwünscht seien, sollen die Neuerungen "ein erster Schritt zur Positionierung des Nordstrand als der Wassersportstrand Mitteleuropas sein", erzählt kitesurfing.at-Boss Didi Raditsch.
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