Das Burgenland will von Expertise aus der Steiermark profitieren

Das Burgenland will von Expertise aus der Steiermark profitieren
Land und Montan-Uni Leoben wollen in Sachen Energie, Klima und Nutzung von Schilf und Schlamm zusammenarbeiten. Bereits seit sechs Jahren läuft die Kooperation mit Joanneum Research in Graz.

Die Spitzen der Montan-Uni Leoben - Rektor Peter Moser und zwei Vizerektoren - sind am Mittwoch nach Eisenstadt gekommen, um eine Kooperationsvereinbarung der Universität mit dem Land Burgenland abzuschließen.

Ziel der langfristigen Vereinbarung sei es, "gemeinsam innovative Lösungen in den Bereichen Klima, Energie, Umwelt, Ressourcen, Nachhaltigkeit sowie Künstliche Intelligenz und Big Data zu entwickeln". 

Ein bisschen konkreter wurde es dann schon. Maßnahmen der burgenländischen Klimastrategie sollen mithilfe der einzigen Montan-Uni Österreichs "evaluiert, neu bewertet und weiterentwickelt werden“, kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) an.

Das Land will bereits bis 2030 bilanzielle Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit erreichen. In den kommenden sechs Jahren ist da noch viel zu tun.

Auf burgenländischer Seite soll das neu geschaffene Innovationsmanagement der Landesholding die Zusammenarbeit koordinieren. 

Die Leitung des Innovationsmanagements obliegt Prokurist Peter Dopler. Der frühere Oberst habe diese Funktion „bereits im Kabinett des Verteidigungsministeriums" ausgeübt, hieß es jüngst auf KURIER-Anfrage. 

Das Burgenland will von Expertise aus der Steiermark profitieren

Montan-Uni-Rektor Peter Moser, LH Hans Peter Doskozil und Uni-Professor Gerald Pinter (v. li.) unterzeichneten Kooperationsvereinbarung 

"Gemeinsam können wir bedeutende Fortschritte in den genannten Bereichen erzielen und einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung unserer Umwelt leisten“, betonte Uni-Rektor Moser. Eine vergleichbare Zusammenarbeit gebe es mit anderen Bundesländern derzeit nicht, hieß es auf Nachfrage von der Montan-Uni.

Die ersten Projekte sind eine Energieanalyse für burgenländische Gemeinden oder die wissenschaftliche Aufbereitung von Energieszenarien. 

Ein zweiter Schwerpunkt gilt der Nutzung und Verwertung von Schilf, Schlamm und Lehm - nicht nur aus dem Neusiedler See

Partnerschaften mit burgenländischen Schulen sollen die Montanuniversität in der Steiermark auch für Studenten aus dem Burgenland stärker ins Blickfeld rücken. 

Um das Manko fehlender Universitäten im eigenen Land auszugleichen, sucht das Burgenland immer wieder die Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen oder Forschungsgesellschaften.

Schon 2018 hat sich das Land mit fünf Prozent an Joanneum Research beteiligt, die Steiermark hält rund 81 Prozent, Kärnten rund 14. Der Gesellschafterzuschuss des Landes Burgenland beträgt laut Landesvoranschlag 2024 exakt 464.500 Euro.

Im Fall der Montan-Uni ist die Finanzierung hingegen "projektbezogen", heißt es aus dem Doskozil-Büro. Es werde Einzelvereinbarungen auf Basis konkreter Leistungen und Aufwendungen geben, keinen fixen jährlichen Zuschuss.

Kommentare