Das Burgenland hat seine erste Polizeikommandantin

Daniela Bauer leitet seit Jänner die Polizeiinspektion Kittsee: "Ich habe ein tolles Team hinter mir"
Daniela Bauer: "Mir wurde mein Beruf sozusagen in die Wiege gelegt".

Für meine Kollegen war es anfangs schon ungewöhnlich, dass auf einmal eine Frau da sitzt", erzählt Daniela Bauer. "Aber mittlerweile haben sich alle daran gewöhnt." Die 44-Jährige steht seit Jänner als Kommandantin an der Spitze der Polizeiinspektion Kittsee.

"Mir wurde mein Beruf sozusagen in die Wiege gelegt. Mein Vater war bei der Zollwache tätig und wechselte danach zur Gendarmerie", erzählt Daniela Bauer. Obwohl sie Uniformen schon als Kind fasziniert haben, hat sie zuerst einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Die gelernte Versicherungskauffrau war bis 1992 im Bankgeschäft tätig, als sie schließlich eine Ausschreibung der Polizei entdeckte und sich bewarb. Nach bestandener Aufnahmeprüfung und Absolvierung der Grundausbildung, trat sie ihren ersten Dienst in der Polizeiinspektion Neusiedl am See an. Die Arbeit machte ihr so großen Spaß, dass sie nach sechs Jahren den Ausbildungslehrgang für dienstführende Wachebeamte absolvierte.

Als im Jahr 2000 die Stelle als stellvertretende Postenkommandantin in Kittsee ausgeschrieben war, ergriff sie die Chance und bewarb sich – mit Erfolg. Nach 14 Jahren kletterte sie nun die Karriereleiter wieder weiter nach oben und wurde von der Stellvertreterin zur Chefin ernannt. "Jetzt bin ich für ein Team von zehn Männern und drei Frauen verantwortlich. Es ist eine sehr herausfordernde Aufgabe, denn die Polizeiinspektion Kittsee zählt seit der Grenzöffnung zu den belastendsten im Burgenland", sagt die erfahrene Polizistin. Dennoch liebt sie ihren Job. "Jeder Tag ist anders, das mag ich", sagt Bauer.

Natürlich kann der Alltag einer Polizistin auch mit viel Leid verbunden sein. "Ich habe schon sehr viel gesehen. Da braucht man eine dicke Haut. Am schlimmsten sind für mich Fälle, bei denen ein Kind zu Schaden gekommen ist", sagt die Polizeikommandantin, die selbst Mutter einer Tochter ist.

Dass sie noch einmal die Uniform ablegt und einen anderen Job ausübt, kann sich Bauer nicht mehr vorstellen. "Mein Beruf ist meine Berufung. Ich gehe jeden Tag gerne in die Arbeit und hoffe, dass das auch in Zukunft so bleibt. Außerdem habe ich ein hervorragendes Team hinter mir."

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