"Crocs" weiterhin im Visier

"Crocs" weiterhin im Visier
Die Arbeiterkammer Burgenland warnt vor gesundheitsgefährdenden Stoffen in den "Plastik-Schuhen".

Mitte Juli ließ die Arbeiterkammer Burgenland (AK) mit einer alarmierenden Untersuchung aufhorchen. In manchen Kinderbadeschuhen wurden gefährliche Weichmacher gefunden, die gesundheitsgefährdend seien. Dabei handelte es sich aber nicht nur um Billigprodukte, sondern auch um zwei Paar Schuhe der Marke "Crocs". Der KURIER berichtete. Das Unternehmen gab damals keine Stellungnahme dazu ab und begründete dies damit, dass man die Untersuchung der AK noch nicht kennen würde.

Während die Firma Crocs den Medien gegenüber schwieg, kommunizierte sie aber sehr wohl mit besorgten Konsumenten. "Diese Leute wurden mitunter schlicht falsch informiert. Es wurden sozusagen kräftige Beruhigungspillen verteilt", ärgert sich Konsumentenschützerin Eva Schreiber von der AK.

So sei den Kunden mitgeteilt worden, dass es sich bei den untersuchten Schuhen gar nicht um Crocs, sondern "höchstwahrscheinlich um ein billig produziertes Imitat" handeln würde. Außerdem warf man der Arbeiterkammer vor, bereits ältere Modelle getestet zu haben und die beanstandeten Weichmacher hätten sich nur in der 3D-Grafik auf der Außenseite des Schuhes befunden, "die nicht mit dem Kinderfuß in Berührung kommt". Der TÜV hätte die Schuhe auf Schwermetalle und Weichmacher getestet und dabei keinerlei gesundheitsschädigenden Stoffe festgestellt.

Die Arbeiterkammer Burgenland kontert auf diese Stellungnahme und erklärt, dass man sehr wohl Original-Crocs getestet habe, die man erst im Mai und Juni 2011 gekauft habe. Die Proben seien auch nicht aus der 3D-Grafik entnommen worden, sondern sehr wohl an Stellen, die mit der Haut in Berührung kämen. Und die Stellungnahme des TÜV würde aus 2007 stammen.

Verbot

"Seit Juni 2010 wird auf EU-Ebene ein Beschränkungsdossier diskutiert. Ziel ist es, den Gehalt der krebserzeugenden PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, Bestandteile von Weichmachern, Anm.) so stark zu beschränken, dass dies einem Verbot gleichkommt", erklärt Schreiber, die die Firma Crocs mit den Falsch-Auskünften an die Konsumenten konfrontierte. "Leider ist man auf unsere Vorwürfe nie inhaltlich eingegangenen, sondern hat uns nur erklärt, dass man die geltenden Standards einhalte und ,mistaken comments' gestoppt habe." Fakt ist, dass die krebserzeugenden Weichmacher derzeit noch nicht verboten sind, "sie wären aber leicht vermeidbar". So setze man die Konsumenten einer unnötigen Gefahr aus, bedauert Schreiber.

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